Da bekommt gleich jemand sein Gesicht bunt angemalt. Foto: Schwark

Dicht an Dicht standen die Zuschauer am Samstag beim großen Umzug der Narrenzünfte in Freudenstadt. Und das nicht ohne Grund: 79 Zünfte nahmen am Umzug teil und zeigten bei bestem Wetter ihre prächtigen Masken und Kostüme.

Unübersehbar befand sich Freudenstadt am Samstag an allen Ecken und Enden in Narrenhand. Höhepunkt war der große Umzug, an dem 79 Zünfte mit rund 3000 Hästrägern teilnahmen.

Bevor es losging, lud die Narrenzunft Freudenstadt zum Zunftmeisterempfang im großen Rathaussaal ein. Von der gastgebenden Narrenzunft begrüßte Vorsitzender Derk Wittnebel die Zunftmeister aus nah und fern. Mehrmals spielten die Hexa-Heuler auf.

Als Hausherr begrüßte Oberbürgermeister Julian Osswald die angereiste Narrenschar. Er zeigte sich von den nahezu 80 teilnehmenden Gastzünften beeindruckt und lobte neben der gastgebenden Narrenzunft die Hexa-Heuler. Anschließend übergaben die Zunftmeister ein Geldgeschenk, das die Narrenzunft einem wohltätigen Zweck zukommen lassen wird.

Wetter spielt mit

Derweil setzte in der Stadtmitte ein großer Besucherstrom ein. Christoph Hartmann von der Narrenzunft schätzte, dass 5000 Besucher gekommen waren. Dicht gedrängt verfolgten sie einen farbenfrohen Umzug. Das Wetter spielte mit: Es war trocken und ab und an lugte die Sonne durch die Wolken.

Punkt 14 Uhr ging es mit viel Elan los. Traditionell führten die Hexa-Heuler den Umzug an. Ihnen folgte die Narrenzunft Freudenstadt mit ihren Symbolfiguren. Zu sehen gab es wieder einen großen Querschnitt der schwäbisch-alemannischen Fasnet.

Die Geschichte der Fasnet und deren einzelnen Zünfte kommentierten Karl-Heinz Schau und Erhard John an der Venus. Zusätzlich moderierten Katharina Kübler und Marius Braun beim Amtsgericht. Hinter dem Amtsgericht bog der Umzugslindwurm dicht umsäumt in die Kleinrheinstraße ab, um von dort die Turn-und Festhalle als Schlusspunkt anzupeilen.

Neben Figuralmusik und Fanfarengruppen bestimmten Hexen, Teufel, Wildschweinfiguren und weitere Traditionsfiguren die Szenerie. Mit Peitschen wurde lautstark der Winter ausgetrieben. Nahezu alle Zünfte aus dem Landkreis nahmen teil. Zur Freude der Kinderschar, die selbst bunt kostümiert war, wurden reichlich Bonbons und Süßigkeiten verteilt.

Wilde Hexen

Gleichzeitig mussten die Zuschauer aufpassen, nicht in die Hände mancher wilden Hexe zu geraten. Mehrmals fanden sich meist jugendliche Zuschauerinnen in den mitgeführten Käfigen wieder. Immer wieder gab es Hexenpyramiden mitten auf der Straße.

Standfest mussten die Zuschauer sein, wenn sie den kompletten Umzug von knapp zweieinhalb Stunden verfolgen wollte. Freudenstadt hat sich bunt und fröhlich gezeigt. Die meisten Bürger haben es genossen, denn am 14. Februar heißt es dann: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei.“