Wie es sich gehört hat Günther-Martin Pauli den Zehnten an die Narren entrichtet. In der Rede der Narrenmutter wurde der Landrat ein wenig auf die Schippe genommen.
Laute Musik dröhnte aus dem Landratsamt, zahlreiche verkleidete Mitarbeiter standen im Eingangsbereich und warteten auf die Bisinger Nichthuldiger und Kirchamäus, die traditionell am schmotzigen Donnerstag mit der Bisinger Lumpenkapelle „Daagdieab“ das Landratsamt erobern.
So fielen die Narren aus Bisingen gegen 10.30 Uhr mit Blasmusik und Wedelweible ins Landratsamt ein und wurden herzlich von den verkleideten Mitarbeitern begrüßt.
Die Abteilungen waren kreativ verkleidet
Die einzelnen Abteilungen waren allesamt kreativ und präsentierten sich je nach Motto in tollen Kostümen. So beschützte die Gruppe des Verkehrsamtes mit allen Mitteln eine menschgewordene Blitzersäule, die attraktive „Bonuskarten“ für Raser verteilte: „Fahre zehnmal zu schnell, so wird Dir die elfte Ordnungswidrigkeit nicht berechnet.“
Das Amt für Zuwanderung präsentierte sich in Rockerkluft und versicherte: „Wir rocken die Flüchtlingskrise.“ Zahlreiche Cowgirls und Cowboys sowie als Kühe verkleidete Mitarbeiter des Veterinäramtes zogen durch den Eingangsbereich – flankiert von der IT-Security, die das Amt für Digitalisierung stellte.
Ohne Sticheleien kommt Landrat Pauli nicht davon
Unter großem Trubel und Blasmusik führten die „Sparzwänger“ – das Team um Günther-Martin Pauli und der Landrat selbst – in den Sitzungssaal.
Dort richtete die Narrenmutter der Nichthuldiger und Kirchamäus Rosi Schmidt das Wort an den Landrat: „Lasst sie raus die Fasnetssau“, hieß es zu Beginn. Die Narrenmutter gratulierte Pauli zu seiner dritten Amtszeit, konnte aber auch nicht verschweigen, dass es ja keinen Gegenkandidaten gab.
Aber ohne Sticheleien kam der Landrat nicht davon, so wie es an der Fasnet auch üblich ist. Beim Lanz, da sei er ja gar nicht zum „Schwätzen“ gekommen, da habe er ja alt ausgesehen. Auch fragte sie, ob er denn keine Angst habe, dass die Landwirte irgendwann ihren Mist bei ihm vor der Tür abladen.
Die „Sparzwänger“ sind unterwegs
Pauli bestätigte in seiner Rede das diesjährige Motto „Sparzwänger“. „Wir müssen den Gürtel eben enger schnallen. Aufgrund der Haushaltseskapaden hängen viele Projekte am seidenen Faden.“ Symbolisch hingen die angesprochenen Projekte, wie zum Beispiel der Breitbandausbau an dünnen Fäden von den Kostümen der „Sparzwänger“.
Trotz klammer Kassen entrichtete Pauli, wie es sich gehört und schon lange Tradition ist, den Zehnten und bekam den Stempel aufgedrückt – dieses Jahr wieder auf die Backe und nicht wie im vergangenen Jahr auf die Hand.