Bis in Kopfhöhe werden dornige Stechpalme vom Weidevieh abgefressen. Foto: Ziechaus

Eine Gruppe von acht Masterstudenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) war mit ihrem Dozenten Christophe Neff zu einer Exkursion im Schwarzwald zwischen Schramberg und Schiltach.

Seit mehr als 20 Jahren kommt der Geograf Christophe Neff regelmäßig mit Studenten zu Exkursionen in den Schwarzwald, in seine ehemalige Heimat Schramberg und Schiltach.

Dabei geht es um Fragen der Landschaftspflege und -entwicklung und speziell der Feuerökologie. Anfangs wollte er dabei in ausgesuchten Gebieten die früher oft übliche Pflege der Landschaft durch Feuer erforschen und erproben.

Nach aufwändigen Vorbereitungen zur Sicherung von Kulturen konnte er einige begrenzte Versuche durchführen und wichtige Erkenntnisse gewinnen.

Inzwischen sind durch die Klimaerwärmung und die damit verbundene starke Trockenheit solche Rodungsversuche wie das Abbrennen von Stoppelfeldern kaum noch möglich. Auch Weideflächen wurden früher durch Abbrennen von Ginster und dornigen Hecken offengehalten, weil sie vom Wäldervieh verschmäht werden.

Abgefressene Stechpalmen

Auf größeren Weideflächen an der evangelischen Grub über Wolfach wurde die Reutbergwirtschaft mit einzelnen Laubbäumen begutachtet. Nach dem Prinzip Weidbuche wachsen dort einige über vier Meter hohe, stark verzweigte Stechpalmen, die bis in Kopfhöhe der Kühe trotz der Dornen leicht abgefressen sind.

Das aktuelle Thema Waldbrand kann inzwischen an Flächen untersucht werden, die unbeabsichtigt niedergebrannt sind, wie ein Steilhang am Kirchberg in Schiltach. Über die natürliche Rekultivierung dieser Fläche mit einer überraschend großen Vielfalt von Pflanzen haben Studenten nach den Besuchen ihre Masterarbeiten geschrieben, und der Steilhang war auch jetzt wieder das Ziel einer Besichtigung.

Wirksamer Schutz nicht möglich

Auf von Wäldern umgebenen größeren Weideflächen, wie über Schiltach oder Wolfach könnten die Beutegreifer Wolf oder Luchs zur Gefahr von Weidetieren werden, warnte erneut Christophe Neff.

Er hielt die Weidehaltung von Schafen und Ziegen nicht kompatibel mit dem Aufkommen von Wölfen, besonders wenn sie Rudel bilden und dann jagen. Ein dauerhaft wirksamer Schutz von Schafherden zur gewünschten Offenhaltung der Landschaft sei mit den großen Beutegreifern nicht möglich.