Auf diesem Spielplatz in Mariazell war das Klettergerüst auf den kleinen Jungen gestürzt. Foto: Böhler

Klettergerüst stürzt in Mariazell auf Kind: Gutachten liegt vor. Schuldfrage nicht einfach zu beantworten. Mit Video

Eschbronn-Mariazell - Die Sache mit dem maroden Klettergerüst in Mariazell ist kompliziert und daher ist es noch offen, ob die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleitet oder die Akte schließt. Diese Schlussfolgerung lässt das TÜV-Gutachten zu, das nun vorliegt.

Untersucht wurde in den vergangenen Tagen und Wochen, ob und wie der Unfall von Anfang Juli, als eines der Klettgerüste  auf dem Spielplatz am Sportheim Mariazell abknickte und auf ein sechs Jahre altes Kind fiel, hätte verhindert werden können. Und wer die Verantwortung trägt.

Eindeutig ist das: Die Expertise kommt zu dem Schluss, dass bei gründlicher Begutachtung der Spielgeräte hätte festgestellt werden können, dass der Zustand des Holzes mangelhaft ist und man dagegen etwas hätte unternehmen sollen.

Nur die Schuldfrage - die Frage, wer die Verantwortung zu übernehmen hat und sich dem Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen ausgesetzt sieht - ist nicht einfach zu beantworten. Darauf weist der Sprecher der Polizei in Tuttlingen, Dieter Popp, hin. Als Grundstückseigentümerin wäre die Gemeinde in die Verantwortung zu nehmen, der Sportverein wiederum hat die Spielgeräte aufgestellt.

Das Gutachten liegt nun der Staatsanwaltschaft vor. Popp geht davon aus, dass es einige Wochen dauert, bis der Prüfprozess abgeschlossen ist. Möglicherweise wird das  Verfahren eingestellt, weil kein konkreter Verantwortlicher ausgemacht werden könne. Dies sei indes nur der stafrechtliche Aspekt, zivilrechtlich könne es anders aussehen.

Nach dem Unfall waren wir mit der Videokamera vor Ort: