Beinahe abgeräumt ist der Spielplatz beim Sportheim Mariazell. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Unglück: Mitglieder machen sich Sorgen, was auf den Sportverein zukommen könnte

Eschbronn (psh). Wer dieser Tage über den Spielplatz am Sportheim in Mariazell geht, der wundert sich zunächst. Fast alle Spielgeräte sind abgebaut, der Sportverein geht wohl auf Nummer sicher. Ohne Frage eine Folge des spektakulären Unfalls Anfang Juli, bei dem eines der Klettergerüste umstürzte und einen sechsjährigen Jungen erheblich verletzte.

Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Ursache des Unglücks war schnell gefunden. Unmittelbar über der Betonverankerung im Boden waren die Tragbalken durchgefault. Das Klettergerüst wurde zwischenzeitlich sichergestellt. Ein Gutachter des TÜVs untersucht die Konstruktion, nach den Ferien soll sein Gutachten vorliegen (wir berichteten). Für die Staatsanwaltschaft stellt sich derweil die Frage nach der Verantwortung. War das Unglück vorhersehbar? War es bei üblicher Sorgfalt zu verhindern? Ist dem Sportverein, der für den Spielplatz, den Mitglieder einst in ehrenamtlicher Arbeit errichteten, zuständig ist, eine Verantwortungs zuzurechnen? Immerhin steht der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung im Raum. Oder kommt, wie einige Pessimisten fürchten, sogar eine vorsätzliche Körperverletzung in Betracht? Diese komplizierte juristische Frage untersucht die Staatsanwaltschaft Rottweil derzeit sehr sorgfältig.

Hubschrauber im Einsatz

Viele Sportvereins-Mitglieder machen sich inzwischen Gedanken, um nicht zu sagen Sorgen, was auf den Verein zukommen könnte. Wird das Unglück strafrechtliche Konsequenzen für den Verein haben? Letztendlich könnte im schlimmsten Fall nach Auffassung der Polizei der Vorsitzende den Kopf hinhalten müssen. Und wenn dies nicht alles schon schlimm genug wäre, fürchten einige Mitglieder, dass der Verein auch noch für den teuren Einsatz des Rettungshubschraubers und für den Aufenthalt des verletzten Jungen in einer Tübinger Klinik in Regress genommen werden könnte.

Viele Fragen sind heute noch nicht schlüssig zu beantworten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen. Viel hängt deshalb vom Gutachten des Sachverständigen ab.