Beim Vortrag (von links) Esther Kießling und Elisabeth Gebele vom Kreisvorstand der Grünen, Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Günther, Sebastian Müller (Vorstand BalkonSolar ), Landtagsabgeordneter Thomas Hentschel (Bündnis 90/Grüne) sowie Konstantin Wuckert (Stadtwerke) Foto: Kreisverband der Grünen

Der Kreisverband der Grünen hat gemeinsam mit den Stadtwerken zu einem Vortrag eingeladen.

Stecker-Solargeräte für den Balkon erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Über die Vorzüge dieser Geräte und die Voraussetzung für ihren Anschluss und Betrieb informierte der Kreisverband der Grünen gemeinsam mit den Stadtwerken.

Das Interesse am Thema war größer als erwartet, heißt es in der Pressemitteilung des Kreisverbands der Grünen. Etliche Zuhörer nahmen sogar Stehplätze in Kauf, um sich über der Vortrag von Sebastian Müller vom Vorstand des gemeinnützigen Vereins BalkonSolar über die aktuelle politische Lage zu Balkonsolaranlagen und die Voraussetzungen sowie Vorteile einer solchen Anlage zu informieren. Was es dazu aus Sicht des Netzbetreibers zu beachten gilt, vermittelte im Anschluss Konstantin Wuckert, Fachbereichsleiter für den Betrieb Strom bei den Stadtwerken.

Großes Interesse

„Man sieht hier, wie groß das Interesse daran ist, Energie zuhause zu ernten und eben nicht nur von draußen zu bekommen“, sagte der Landtagsabgeordnete Thomas Hentschel von Bündnis 90/Die Grünen. Auf Bundes- wie auf Landesebene habe die Politik in den vergangenen beiden Jahren „massive Anstrengungen“ an den Tag gelegt, um die Genehmigungsverfahren für regenerative Energien und insbesondere Gebäude-und Balkonsolaranlagen maximal zu vereinfachen, so Hentschel. Die überbordende Bürokratie sei einer der Hauptgründe dafür, dass die regenerative Energie noch immer zu langsam vorankomme. Deshalb seien die neuen Gesetze, die voraussichtlich ab Januar gelten, auch so wichtig.

Module derzeit günstig

Themen wie „Balkonsolar“ oder die Kombination von Dach- und Steckersolar würden jetzt das erste Mal überhaupt aufgegriffen und definiert. Entschieden sei, dass Balkonsolargeräte keine bauaufsichtsrechtliche Zulassung benötigen. Aktuell seien Solarmodule so günstig, dass es billiger sei, eine Häuserfassade mit solchen Modulen anstatt mit Holz oder anderen Materialien zu verkleiden. Für Endkunden habe man die Mehrwertsteuer dafür sogar auf Null gesetzt.

Jede Balkonsolaranlage bestehe aus einem Solarpaneel, aus einem Kleinwechselrichter und einem Anschlusskabel. Mit überschüssigem Strom werde das öffentliche Netz gespeist. Balkonsolar rechne sich auch aufgrund der günstigen Anschaffungskosten. Lediglich bei Schattenbalkonen und solchen, die in Richtung Norden ausgerichtet seien, rate er davon ab. Die Amortisationszeit liege zwischen vier und sieben Jahren – je nach Ausrichtung.

Melde man die Anlage an, bekomme man in manchen Regionen sogar eine Förderung. Müller kritisierte in dem Kontext die fehlende Einheitlichkeit der Anmeldeformulare bei den Netzbetreibern.

Vortrag gibt es als Video

Müller informierte über unterschiedliche technische Möglichkeiten, eine Solaranlage am Balkon oder an der Fassade anzubringen. Leichtmodule erfreuten sich einer zunehmenden Popularität. Große Versicherer hätten mögliche Schäden durch Solarmodule in Haftpflicht- und Hausratsversicherungen mit aufgenommen.

Der Vortrag ist als Video über https://gruene-freudenstadt.de/fachvortrag-infos-und-beratung-zu-balkon-solar-anlagen/ abrufbar.