Die Eintrittspreise werden im Panorama-Bad ab Dezember angepasst. Foto: Kupferschmidt

Mehrkosten in Höhe von mindestens 500 000 Euro rollen auf das Panorama-Bad zu. Um das Bad offen zu halten, müssen die Eintrittspreise angehoben werden.

Freudenstadt - "In Albstadt geht man davon aus, dass es in die Hose geht", sagte Julian Osswald, Oberbürgermeister von Freudenstadt, während der jüngsten Gemeinderatssitzung. Damit meint er die erhebliche Gebührenerhöhung im Badkap in Albstadt. Aufgrund der hohen Gaspreis hatte der Geschäftsführer angekündigt, den Preis um zehn Euro zu erhöhen – er ist dann allerdings wieder zurückgerudert. Jetzt müssen Gäste 3,70 Euro mehr zahlen als zuvor.

Ganz so drastisch soll die Gebührenerhöhung im Panorama-Bad in Freudenstadt nicht ausfallen. Dennoch: Im Bereich Wärme steigen die Kosten um das Doppelte, sagte Tobias Degout, Geschäftsführer des Panorama-Bads.

Bereits technische Einsparungen getroffen

Insgesamt gehe der Bäderbetrieb davon aus, dass alleine im Energiebereich die Mehrkosten um circa 500.000 Euro steigen werden. Und das, obwohl das Panoramabad bereits viele technischen Einsparungen getroffen habe, berichtet Degout. Beispielsweise wurde in den Rutschen eine Lichtschranke eingebaut, sodass das Wasser ausgeschalten wird, wenn niemand rutscht. In Sachen Strom könne das Panorama-Bad seine Kosten halten.

Allgemein gehe der Geschäftsführer davon aus, dass nun mehr Gäste aus einem größeren Einzugsgebiet ins Panoramabad kommen werden. "Andere Bäder passen ihre Preise mehr an." Aber um wie viel Euro erhöht das Panorama-Bad nun seine Eintrittsgebühren? Beim Kurztarif fallen 60 Cent mehr an, für ermäßigte Karten 40 Cent mehr. Die neuen Preise gelten ab dem 1. Dezember.

Jahreskarte abgelehnt

Bislang kostete der Eintritt für einen Erwachsenen im Schwimmbadtarif für 105 Minuten 6,20 Euro, jetzt kostet er 6,80 Euro. Eine Karte für drei Stunden kostete bislang 9,20 Euro, jetzt kostet sie 10,80 Euro. Die Tageskarte kostete bislang 14 Euro, jetzt 17,20 Euro. Der Zuschlag für den Vitalbereich kostete 2,70 Euro, nun muss man 3,20 Euro dafür zahlen.

Eine Jahreskarte, wie von der SPD-Fraktion gefordert, lehnt der Bäderbetrieb aufgrund der aktuellen finanziellen Lage ab.

Besuchszahlen müssen stabil bleiben

"Das ist ein Kompromissvorschlag für den Badegast", so Osswald. Seine erste Reaktion sei gewesen, als er die Mehrkosten gesehen habe: "Die können wir gar nicht auffangen."

Die Besuchszahlen müssten allerdings stabil bleiben, um das Panorama-Bad offen zu halten. Aktuell habe man bei den Besuchszahlen einen Rückgang zwischen fünf und zehn Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 – das sei allerdings ein sehr gutes Jahr gewesen, so Degout. Auch dieses Wochenende waren viele Gäste im Panoramabad.

"Schwimmunterricht wichtig"

"Wir wollen den Freudenstädtern weiterhin den Badespaß ermöglichen", sagte Osswald. Er glaube, dass die zukünftigen Zeiten nicht einfach werden. Stadtrat Stefan Langrehr (CDU) betonte, wie wichtig es aus seiner Sicht sei, das Bad offen zu halten. Viele Kinder schwimmen schlechter, deshalb hoffe er, dass der Schwimmunterricht weiterhin angeboten werden könne.

Stadtrat Albrecht Ortmann (BA) regte an, höhere Preise zu erheben. Von diesem Vorschlag halte der OB nicht viel, weil der Ausschuss diesen Vorschlag schon abgelehnt habe. Zudem könne man das Bad zwar stilllegen, aber nicht auf Null fahren.

Anpassung der Eintrittsgebühren beschlossen

Stadtrat Hermann John (FWV) kündigte an, sich bei der Abstimmung zu enthalten, weil aus seiner Sicht die Preiserhöhung zu niedrig sei: "Ich bin der Meinung, dass wir uns das nicht mehr leisten können."

Der Gemeinderat beschloss die Anpassung der Eintrittsgebühren bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen.