Die Rußhexen posieren nach getaner Arbeit auch gerne für ein Foto. Foto: Begemann

Freies Brauchtum hat in Empfingen Bestand. Bis zu 200 Rußhexen auf den Straßen. Mit Video

Empfingen - Es ist ein Brauch, der nicht sehr gängig ist: Jedes Jahr - und das seit nunmehr mindestens 125 Jahren - sind in Empfingen am Schmotzigen Donnerstag die Rußhexen auf den Straßen und lassen kaum ein Passanten-Gesicht weiß.

Die Rußhexen sind allerdings nicht, wie man annehmen könnte, ein Verein oder eine Zunft. "Das Rußeln ist ein freies Brauchtum", erklärt Werner Baiker, der selbst seit vielen Jahren als Rußhexe unterwegs ist. "Man trifft sich jedes Jahr. Auch diejenigen, die eigentlich weggezogen sind, finden am Rußigen ihren Weg nach Empfingen."

Los geht's alljährlich am Donnerstagmorgen. Man treffe sich, berichtet Baiker, spätestens bei der Hexensuppe im Heim des Männergesangsvereins. Gegen 11.30 Uhr ziehen die Herren, denen dieses Brauchtum vorbehalten ist, in ihre Häuser und Scheunen, ziehen sich um und kommen pünktlich mit dem Glockenschlag der Kirche um 12 Uhr auf die Straßen.

Wer keine Lust auf ein schwarzes Gesicht hat, bleibt in Empfingen an diesem Donnerstag deshalb am besten zu Hause. Doch für viele Empfinger, weiß Baiker, gilt: "Wenn man nicht schwarz wird, ist keine Fasnet!"

Wir haben die Rußhexen besucht, mehr im Video: