Ein Star zum Anfassen: Max Giesinger stieg von der Bühne und nahm ein Bad in der Menge. Foto: Schwarzwälder Bote

...fast so viele wie die Papierschnipsel, die von der Bühne regneten

Ein Superstar nimmt ein Bad in der Menge, ein Comedian genießt das Essen von Horber Gastronomen und die Rettungskräfte haben einen entspannten Tag – das Feiertag-Festival von Antenne 1 am vergangenen Samstag erzählte viele Geschichten.

Empfingen. Wussten Sie eigentlich, wie groß Max Giesinger ist? Warum Dodokay die Balinger aufs Korn nahm? Und warum Nicole und Jessica direkt aus Hannover anreisten? Das und mehr gibt es in unseren Festival-Splittern.

Kleiner Max ganz groß

Krass: Max Giesinger traute sich was. Er stieg die Treppe von der Bühne runter, kletterte über die Absperrung, sang weiter. Er ging durch das Publikum und scherzte: "Manche wundern sich, dass ich so klein bin!" Laut Internetrecherche 1,76 Meter. Schon vorab hatte Giesinger versprochen: "Das ist mein letztes Festival in diesem Jahr – das wird besonders emotional!"

Rammstein und Pyro

Emotionen – die gab es nicht nur bei seinen Hits wie "80 Millionen" oder "Wenn sie tanzt". Auch Humor. Vera durfte auf die Bühne, bekam ein Getränk. Und sollte Songs aus einem Sack mit 200 Zetteln mit Liedtiteln ziehen, die die Band "spontan" spielen wollte. Der erste Song: "Gangsters Paradise" von Coolio, danach Simply Reds "If you don’t know me right now". Giesinger scherzte noch: "Das ist doch von der Kuschelrock-CD. 11 oder 12." Dann: Rammstein. Giesinger: "Vera, ist das dein Ernst? Wollt ihr mich flambieren? Und das Feuerwerk hier sieht wohl ein bisschen billig für Rammstein aus!" Dann plötzlich ein Typ auf die Bühne. Giesinger: "Das ist mein Roadie Micky. Der kann Rammstein spielen. Zieh dein Shirt aus." Dann der Riff zu Sonne. Und klar: Auch die Pyro-Bälle gehen hoch vor der Bühne! Giesinger: "Ich habe extra eine feuerfeste Unterhose an!" Respekt – der Sänger, den viele in die Soft-Ecke stellen, hat echt einen harten Humor! Ein Besucher hatte allerdings Insiderwissen. "Beim Konzert von ihm Baiersbronn waren das komischerweise die gleichen drei Songs", berichtet er uns augenzwinkernd. Lieber Max, wir haben dich durchschaut!

Bio-Lehrer punktet

Riesen-Chance für Michael Eb. Der Newcomer aus Heilbronn ("Campfire Song") konnte schon im Voting vorab die Antenne-1-Hörer überzeugen. Auf der Bühne in Empfingen punktet Eb dann mit einer mitreißenden Performance. Der gelernte Bio-Lehrer hinterher: "Ich habe schon ein paar Festivals gespielt. Aber das hier in Empfingen war mein bisher größter Auftritt. Eine tolle Atmosphäre hier!"

Treue Antiheld-Fans

Antiheld-Sänger Luca schwitzte offenbar in seinen schwarzen Klamotten auf der Bühne: "Es ist wie auf dem Grill hier. Gefühlt 7000 Grad!" Und da schmolzen natürlich Nicole und Jessica dahin. Mit ihren goldenen Krawatten outeten sie sich klar als Antiheld-Fans. Sie sind extra aus Hannover nach Empfingen angereist. Heftig!

Dem Schwäbman schmeckt’s

Die Horber Gastronomen Carsten Müller (Alte Küche, Gleis Süd) und Martin Straub (Straubs Krone) waren für das Catering zuständig. Egal, ob Tri-Steaks, Schweinebraten oder Maultaschen – es schmeckte. Schwäbman Dodokay unterbrach sogar sein Essen, um mit den beiden Horber Gastronomen für das Foto zu posieren. Der Schwäbman: "Fällt mir echt schwer, wenn es so lecker ist! Für euch mach ich gern die Lecker-Pause!"

Dodokay und die Balinger

Der Schwäbman – sein erster Auftritt in Empfingen. Der Comedian: "Im März nächsten Jahres bin ich wieder hier. Dann natürlich nicht Open-Air." Und was hat ihn besonders beeindruckt? Dodokay: "Ich habe auf der Bühne den Film Independance Day auf schwäbisch synchronisiert. Das funktioniert normalerweise nur in der dunklen Halle, weil dann der Film funktioniert. Doch das Publikum hier ist so gut drauf – die Nummer hat auch bei herrlichstem Sonnenschein funktioniert!" Zur Freude der Empfinger hatte der Dodokay (hinten so ausgesprochen wie der Name Kai und nicht Käääy, wie er erzählte) den benachbarten Zollernalbkreis aufs Korn genommen. Denn die Balinger mit ihrem BL-Kennzeichen seien dafür bekannt, dass sie miserable Autofahrer seien.

Entspannte Helfer

Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr hatten beim Feiertag einen recht entspannten Job. Schön, dass es die Retter auch schaffen, zwischendurch mit den Kult-Sonnenbrillen des Festivals zu posieren: Der Sonnenblumen-Brille der AOK und der coolen blauen Sonnenbrille der Geno-Energie. Am Ende meldete die Polizei: Nur eine Streitigkeit wegen eines Remplers, die aber rechtzeitig geschlichtet werden kann. Die einzelnen, torkelnden Schnapsleichen, die auf dem Gelände zu sehen waren, blieben also harmlos.

Der Orga-Chef und das Signal

Antenne-Marketingleiter Kai Müller hat das Festival organisiert, die Bands und die Orga komplett auf die Beine gestellt. Klar, dass Müller da kaum Ruhe hatte. Er verrietdem Schwarzwälder Boten den Moment, an dem er wusste, dass die Premiere klappte. Müller: "Als ich um 16 Uhr die ersten Fans auf der Wiese barfuß habe tanzen sehen, wusste ich, dass die Veranstaltung funktioniert."