Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei einer Rede (Archivbild) Foto: dpa/Roberto Pfeil

Bei einem Auftritt in Ravensburg bekommt die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann heftigen Gegenwind von Demonstranten. Ihr Konter von der Bühne endet in einer persönlichen Beleidigung gegen die Anwesenden.

Für Dienstagabend 18:00 Uhr war die Wahlkampfveranstaltung von Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf dem Marienplatz in Ravensburg angekündigt. Die FDP Kandidatin für die anstehenden EU Parlamentswahlen im Juni sollte mit ihrer Parteikollegin Anja Widenmann aus Ravensburg sprechen, die über die Baden-Würrtembergische Landesliste ebenfalls für einen Sitz in der EU kandidiert.

 

Der Verlauf der Veranstaltung wurde jedoch von von zwei Gruppen Demonstrierender diktiert. Zum einen von „Jugendkämpft“ aus dem linken Spektrum, die etwas abseits des Platzes mit Plakaten und Zwischenrufen jegliche Waffenlieferungen verurteilten. Zum anderen eine scheinbar organisierte Gruppe, die sich direkt vor der Wahlkampfbühne versammelte. Angeblich bis zu 300 Personen, die teils aus dem politischen Spektrum von „die Basis“ und „AfD“ kommen, skandierten primär gegen die starke Unterstützung der Ukraine, für die sich Strack-Zimmermann einsetzt. Somit waren deutlich mehr Gegner als Unterstützer der Veranstaltung vor Ort, deren Zwischenrufe und Pfiffe Strack-Zimmermann veranlassten zu reagieren.

Sachliche Argumente kippen in persönliche Beleidigung

Zuerst argumentierte sie sachlich über den Vorteil als Nation der EU mit 27 anderen Ländern an einem Tisch zu sitzen und diskutieren zu können, sowie die demokratischen Rechte der Redefreiheit an diesem Platz zu haben. Dann sprach die FDP-Bundestagsabgeordnete einen Demonstrant persönlich an: „Sei froh, dass du nicht in Moskau bist. Du wärst schneller im Knast, als du gucken könntest.“ Sie fuhr fort mit: „Weil du naiv bist, weil du gar nichts mehr auf die Kette bekommst.“ Der Videomitschnitt endet mit der Beleidigung gegen den Demonstranten: „Wenn ihr wirkliche Demokraten wärt, würdet ihr zuhören und dann diskutieren, aber ihr seid zum Teil zu blöd, `ne Pfeiffe in den Mund zu stecken.“ Das auf X geteilte Video hat bereits über 85.000 Aufrufe und hunderte Kommentare.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann selbst bestätigte im letzten Jahr gegenüber dem Businnes Insider, dass sie von einem Anwalt Online-Beleidigungen gegen sie nachverfolgen ließe. Ob ihre Aussagen gegen die Demonstranten, abgesehen von medialer Berichterstattung, Folgen haben werden, ist indes noch nicht bekannt.