Jubelnde Augsburger, ein enttäuschter Marco Wölfl. So sah es am Sonntag aus. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenninger Team nach Debakel in Augsburg gegen Düsseldorf auf Wiedergutmachung aus.

Neues Jahr, neues Glück? 18 Spiele haben die Wild Wings in der Hauptrunde noch Zeit für ein Eishockey-Wunder. Will das DEL-Schlusslicht wirklich ernsthaft von den Pre-Play-offs träumen, muss am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen Düsseldorf ein Heimsieg her.

15 Punkte Rückstand

Mit einem guten Buch in der Hand verbrachte Coach Paul Thompson den Jahreswechsel. Dieser weiß, dass im Januar eine Siegesserie gelingen muss, sonst ist schon frühzeitig klar, dass für die Schwenninger bereits am 3. März Feierabend ist. Nach den beiden Niederlagen gegen Köln (1:4) und in Augsburg (1:8) beträgt der Rückstand auf den letzten Pre-Play-off-Rang wieder 15 Punkte.

Eine Charakter-Frage

Klar, dass Thompson nach der 1:8-Klatsche bei den Panthers sehr enttäuscht war. "Auch über den Charakter" seiner Spieler, kritisierte der Brite die Einstellung. Einen Profi nahm er dabei aber in Schutz. "Torwart Marco Wölfl hat uns im ersten Drittel mit starken Paraden im Spiel gehalten", wusste Thompson, dass es ohne den Backup von Dustin Strahlmeier, der Nummer 1 der Schwenninger, schon nach dem ersten Drittel nach einem Debakel gerochen hätte. So aber lagen die Wild Wings nach 20 Minuten nur mit 0:1 in Rückstand. "Da war noch alles möglich. Wir waren im Spiel", blickt Paul Thompson zurück.

Unnötige Strafzeiten

"Dann haben wir zu Beginn des zweiten Drittels gut gespielt, Druck gemacht", ärgerte sich der Coach, dass in der besten Phase nicht der Ausgleich gelang. Noch weniger verstand Thompson, dass sich seine Spieler anschließend unnötige Strafzeiten leisteten. "Wir hatten ein Problem mit der Disziplin. Augsburg hat die Überzahlmöglichkeiten ausgenutzt", sah der Bändiger der Wild Wings, wie das derzeit beste Powerplay-Team der Liga diese Geschenke dankbar annahm. Am Ende konnten sich die Schwenninger beim oft alleingelassenen Wölfl bedanken, dass es nicht eine zweistellige Pleite setzte. "Das war einfach peinlich, darf uns nicht passieren", fand Verteidiger Mirko Sacher danach deutliche Worte.

Coach erwartet Reaktion

Schon an Neujahr waren die Wild Wings wieder auf dem Eis, um sich auf das schwere Heimspiel am Mittwoch gegen den Tabellendritten aus Düsseldorf vorzubereiten. Wiedergutmachung muss das Ziel der Schwenninger sein. "Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft", betont Paul Thompson, der auch personelle Veränderungen vornehmen wird. Kai Herpich kehrt in den Kader zurück, Dustin Strahlmeier steht zwischen den Pfosten. Zudem wird Dominik Bittner gegen die DEG fehlen. Der Verteidiger hatte sich in Augsburg im Schlussabschnitt am Knie verletzt. "Eine genaue Diagnose habe ich noch nicht", könnte Bittner – so Thompson am Dienstag – aber länger ausfallen.

Ausgeruhte Düsseldorfer

Und die Düsseldorfer? Die Schützlinge von Coach Harald Kreis kommen ausgeruht nach Schwenningen, hatten sie doch am Sonntag spielfrei. Aufpassen müssen die Wild Wings auch auf Philip Gogulla, Alexander Barta und Jaedon Descheneau, die jeweils schon 30 Scorerpunkte und mehr auf dem Konto haben.