Wild Wing Markus Poukkula (Mitte) wird von Ryan Jones (links) und Austin Madaisky in die Zange genommen. Foto: Sigwart

Eishockey: 6215 Fans erleben 1:4-Niederlage. Laut Coach Paul Thompson "Chancen nicht genutzt". Mit Video

Das Wechselbad der Gefühle geht weiter! Die Wild Wings verloren nach dem 2:1-Derbycoup von Mannheim am Freitagabend gegen Köln mit 1:4. In der erstmals in dieser DEL-Saison ausverkauften Helios-Arena waren die Haie einfach bissiger.

"Ich bin nicht unglücklich darüber, wie wir gespielt haben, aber unglücklich über das Ergebnis", meinte Coach Paul Thompson nach der Schlusssirene: "Wir haben im Vergleich zu den vergangenen beiden Siegen mehr Chancen herausgespielt, aber diese nicht genutzt." Bei Thompsons Team feierte Markus Poukulla sein Comeback, auch Istvan Bartalis war an Bord. Rihards Bukarts und Kai Herpich sahen von der Tribüne aus, wie Kapitän Simon Danner vor dem ersten Bully nachträglich für sein 700. DEL-Spiel geehrt wurde.

Klar, die zuletzt zahnlosen Haie waren nach 0:3-Heimklatsche gegen Wolfsburg auf Wiedergutmachung aus. Schwenningen hatte dagegen mit zwei Siegen in Folge Selbstvertrauen getankt, wollte gegen den bisherigen Tabellenfünften nachlegen.

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Crash! Boom! Die 6215 Fans sahen von Beginn sehr intensives, aber diszipliniertes Eishockey zweier Teams, die sich nichts schenkten. Dazu kamen mit Dustin Strahlmeier (Wild Wings) und Gustaf Wesslau (Haie) gute Torhüter. Und Bang! Benjamin Hanowski (15.) belohnte das leichte Chancenplus der Kölner mit der Gästeführung. Pech für die Schwenninger, dass Vili Sopanen und Poukulla (17.) eine Doppelchance nicht zum 1:1 nutzten.

Eine Aufgabe der Wild Wings war es im Mittelabschnitt, ein Rezept gegen das geschickte Forechecking der Haie zu finden, so gezielter und häufiger in den Spielaufbau zu kommen. Nicht einfach gegen sehr konzentrierter und motivierte Kölner. Doch dann fand Danner (36.), gerade war die zweite Überzahl abgelaufen, gegen Wesslau die erste Lücke. Wie der Haie-Goalie war auch Strahlmeier machtlos, als erneut Hanowski (39.) das dritte Powerplay der Kölner clever ausnutzte. Zuvor hatte Andreé Hult (37.) nach starker Bartalis-Vorarbeit die Chance verpasst, die Wild Wings erstmals in Führung zu bringen.

Auch Philip McRae (45.) kam nicht am reaktionsschnellen Wesslau vorbei. Mehr Scheibenbesitz, mehr Torschüsse: Schwenningen drängte auf den 2:2-Ausgleich, Köln lauerte auf den vielleicht entscheidenden Nadelstich. Diesen setzte Nationalspieler Dominik Tiffels (50.). Die Wild Wings versuchten nach dem 1:3 noch einmal alles, doch der Schluss-Bang – der finale Paukenschlag im letzten Heimspiel des Jahres der Wild Wings – gehörte den über 60 Minuten eben einfach bissigeren Haien, für die Sebastian Uvira (60.) den 4:1-Sieg perfekt machte.

Weiter geht es für das DEL-Schlusslicht am Sonntag (16.30 Uhr) in Augsburg. "Das wird eine große Herausforderung. Die Panther zeichnet eine große Konstanz aus", weiß Manager Jürgen Rumrich, dass genau diese den Wild Wings noch fehlt.

Wild Wings – Kölner Haie 1:4 (0:1, 1:1, 0:2). Tore: 0:1 Hanowski (14:48), 1:1 Danner (35:27), 1:2 Hanowski (38:13/4:5), 1:3 Tiffels (49:11), 1:4 Uvira (59:17/4:5, Empty-Net-Tor). Strafen: Wild Wings 8 – Haie 8. Schiedsrichter: Fynn Falten (Stade)/Marian Rohatsch (Lindau). Zuschauer: 6215.

Interview mit Wild-Wings-Kapitän Simon Danner: