Führen die Albstädter nicht aufs Glatteis (von links): Klaus Konzelmann, Markus Haug, Martin Roscher, Max Konzelmann und Florian Steinhardt. Foto: Kappe

Eislaufen ohne Eis – das wird in der Ebinger Innenstadt ab dem ersten Advent möglich sein. Die Stadt hat mit der Volksbank Albstadt und "Tagtraum Events" das Projekt "Eisbahn am Bürgerturm" ins Leben gerufen.

Albstadt - Das Konzept passt zum Thema Energiesparen und Nachhaltigkeit. Denn die Eisbahn besteht komplett aus synthetischem Kunststoff und muss weder gekühlt noch bewässert werden.

"Wir schaffen hier ein Highlight der besonderen Art", freute sich Oberbürgermeister Klaus Konzelmann im Pressegespräch. Und Kulturamtsleiter Martin Roscher ergänzte, damit werde schon die erste Maßnahme der frisch beschlossenen Kulturkonzeption umgesetzt. "Wir wissen aus Gesprächen mit jungen Albstädtern von dem Wunsch nach einer Eisbahn und der Aufwertung des jährlichen Weihnachtsmarktes", so Roscher.

Kunststoffplatten ersetzen gefrorenes Wasser

Mit der "Eisbahn am Turm" wurde nun die perfekte Lösung gefunden. Denn die besteht aus Kunststoffplatten, wie Max Konzelmann vom Kulturamt erklärte. Die Fläche muss nicht gekühlt werden, und das Beste: Es werden weder Wasser noch Strom für den Betrieb benötigt. Die Kunststoffplatten haben eine Lebenszeit von etwa zehn Jahren, anschließend können sie einfach umgedreht und weitere zehn Jahre genutzt werden, bevor sie zerkleinert und wiederverwertet werden.

Die Bahn selbst wird für das weihnachtliche Projekt angemietet. Max Konzelmann und Fabian Köhnlein haben das Schlittschuhlaufen darauf testen dürfen, und Konzelmann bestätigte, es gebe nahezu keinen Unterschied zu echtem Eis: "Mit normalen Straßenschuhen ist es darauf nicht rutschig, mit Schlittschuhen gleitet man aber wunderbar", so seine Erfahrung. Aber: "Man kann auch hinfallen – und das tut auch weh."

Volksbank Albstadt finanziert mit

Unterstützung erhält die Stadt von der Volksbank Albstadt. Deren Vertreter Markus Haug unterstreicht, wie wichtig gerade der Fokus auf die nachfolgenden Generationen und die Nachhaltigkeit seien. So passe das weihnachtliche Projekt wunderbar.

Die Eisbahn am Turm wird eine Fläche von acht mal 26 Metern haben und soll am Bürgerturm aufgebaut werden. Zwar gebe es hier ein leichtes Gefälle, aber gerade das steigere laut Anbieter – die Schweizer Firma Glice – die Attraktivität, weil mit etwas mehr Schwung gefahren werden könne. Platz ist für rund 50 Schlittschuhläufer gleichzeitig.

"Tagtraum Events" baut das Adventsdörfle auf

Den Betrieb der Eisbahn übernimmt "Tagtraum Events", die noch junge Firma von Florian Steinhardt. Er verleiht Schlittschuhe in den Größen 25 bis 46 gegen eine Gebühr. Wer selbst Schlittschuhe besitzt, darf sie natürlich nutzen. Stimmungsvoll abgerundet wird das Ganze durch ein Adventsdorf am Bürgerturm. Inmitten weihnachtlicher Dekoration besteht dort an drei Food-Trucks die Möglichkeit, sich mit Speisen und Getränken zu versorgen. Außerdem sollen kleine Aktionen wie etwa eine Eisdisco, Live-Musik sowie Auftritte von Albstädter Musik- und Gesangvereinen organisiert werden.

Die Kosten teilen sich die Stadt und die Volksbank Albstadt. "Wir werden hier deutlich unter 100 000 Euro liegen", sagt Martin Roscher. Und wenn pro Stunde durchschnittlich acht Schlittschuhläufer unterwegs sind, finanziere sich die Eisbahn am Bürgerturm quasi von ganz alleine.

Ein wenig Spaß – auch in Krisenzeiten

An den Erfolg der 45-tägigen Aktion glaubt die Stadtverwaltung ganz fest. "Die Menschen brauchen eben auch in Krisenzeiten einfach ein wenig Spaß und Unterhaltung", so Martin Roscher.

Geöffnet ist die Eisbahn zwischen dem 27. November und dem 11. Januar 2023 montags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 22 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 20 Uhr.

Für jeweils eine Stunde Schlittschuhlaufen kostet der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre 1,50 Euro, für Erwachsene drei Euro. Die Schlittschuhmiete kostet drei Euro für Kinder und fünf Euro für Erwachsene.