Horst Messer vor den Wanddübeln am Café Bachbeck, an denen einmal das Logo hing. Foto: Rahmann

Das Logo des Café Bachbeck ist verschwunden.

Schiltach - Nur noch ein paar Dübel hängen dort, wo einst das neue Logo von Café und Konditorei Bachbeck prangte, nachdem dieses 2020 neu eröffnet hatte. Via Facebook und Instagram streute das Café-Team eine Frage in die digitale Öffentlichkeit: "Wer ist der Bengel?"

Mittlerweile glaubt Geschäftsführer Holger Messer nicht mehr an einen Lausbubenstreich. Die Diebe haben das Logo sauber von der Wand entfernt und "wenn das Jugendliche machen, reißen sie es einfach herunter", sagt Messer. Doch auch die Annahme, dass es sich um einen professionellen Diebstahl handelt, will ihm nicht ganz einleuchten: "Was möchte jemand damit?", fragt er sich.

Später Verdacht auf Diebstahl

Die Nachricht über das verschwundene Logo wurde in den sozialen Medien oft geteilt und Messer wird "ständig angerufen", aber konkrete Hinweise gab es bisher keine. Das "nicht ganz leichte", knapp einen Quadratmeter umfassende Logo aus Stahl war von der Tochter des Café-Eigentümers entworfen worden. Darauf zu sehen ist ein Fachwerkdach, das sich von den Logos der Feuerwehr und der Stadt Schiltach abgrenzt, so Messer.

Entdeckt hatte Messer den Verlust des Logos schnell, er ging aber zunächst davon aus, "dass der Inhaber vom Haus das in Auftrag gegeben hat, um es neu zu lackieren." Dieser wiederum dachte, Messer habe das Logo abmontiert, um es zu restaurieren. Erst als die beiden Tage später darüber sprachen, stellten sie den Diebstahl fest und zeigten den Schaden bei der Polizei an. Messer vermutet rückblickend, dass das Logo am 7. Januar entwendet wurde.

Schmerzliche Ironie

Eigentlich will Messer lächeln über die Absurdität des Diebstahls – wenn Corona-Pandemie, Inflation, sowie steigende Lebensmittel- und Energiepreise nicht sowieso schon genügend Probleme bereitet hätten: "Es sind jetzt sowieso schwierige Zeiten" und durch die Entwendung des Logos werden ihm "unnötigerweise" Steine in den Weg gelegt, sagt Messer.

Auch Besen und Schrubber seien schon hinter dem Haus entwendet worden – "wenn es wenigstens saubere Besen gewesen wären", sagt Messer mit einem Hauch Ironie, habe er etwas Verständnis. Und "wenn es wenigstens was Nützliches gewesen wäre", das geklaut wurde und nicht das künstlerisch gestaltete Logo.

Messers erster Blick morgens richtet sich aufden Eingangsbereich – hat der Dieb das Logo vielleicht anonym zurückgebracht? Und doch: Dass er das Logo wieder zurückbekommt, glaubt Messer nicht mehr und hat bereits ein neues bestellt. Wenn das alte Logo doch wieder auftaucht, will er das zweite vielleicht ans Eck des Hauses hängen.