Die Kooperationspartner freuen sich über die neuen Beratungsangebote (von links): Pfarrer Josef Kaniyodickal, Caritas-Regionalleiterin Manuela Mayer und Kirchengemeinderatsvorsitzender Werner Ittermann. Foto: Caritas

Ein neues Beratungsangebot für die Menschen in den Heuberg-Gemeinden macht die Kooperation der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau mit der Meßsetter Kirchengemeinde St. Nikolaus von Flüe und der Seelsorgeeinheit Heuberg möglich.

Meßstetten - Im neuen Jahr werden die Berater der Caritas einmal wöchentlich im katholischen Gemeindehaus in Meßstetten Hilfe und Unterstützung anbieten. Das Angebot umfasst die allgemeine Sozialberatung, die katholische Schwangerschaftsberatung, das Integrationsmanagement für geflüchtete Menschen und den Stromsparcheck für einkommensarme Haushalte. Sämtliche Beratungen sind kostenfrei, konfessionsoffen und absolut vertraulich. Durch eine telefonische Terminvereinbarung ist sichergestellt, dass die Ratsuchenden eine individuell auf sie zugeschnittene Beratung für ihre Problemlage erfahren. Mit dem niederschwelligen Angebot möchten die Kooperationspartner auch Menschen erreichen, für die der Weg zu den Beratungsstellen in Balingen oder Albstadt aus unterschiedlichen Gründen schwer oder gar nicht machbar ist.

Keine falsche Scham, wenn Hilfe nötig ist

Keine falsche Scham

Angesprochen sind laut Mitteilung der Caritas auch alle, die sich aus falsch verstandener Scham bisher keine Hilfe geholt haben, was gerade im ländlichen Bereich häufig der Fall ist, wie man bei der Caritas weiß. Gerade viele Ältere mit geringen finanziellen Mitteln stehen angesichts steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten vor großen Problemen, scheuen sich aber, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in den Räumen des Gemeindehauses zeigte sich Pfarrer Josef Kaniyodickal dankbar für das neue Angebot: "Die Kirchengemeinde kann hier konkret Hilfe leisten, und wir tun das mit dankbarem Herzen." Es sei eine wichtige Aufgabe der Kirche, nicht nur das Wort Gottes zu verbreiten, sondern auch ganz gezielt auf die Menschen zuzugehen und sie in Problemlagen zu unterstützen.

Corona-Situation trifft hart

Kirchengemeinderatsvorsitzender Werner Ittermann freute sich, dass man einen attraktiven Raum für das Hilfsangebot zur Verfügung stellen kann. "Kirche und Caritas wenden sich den Menschen vor Ort zu, auch in diesen schwierigen Zeiten", sagte Caritas-Regionalleiterin Manuela Mayer. "Unser Werteverständnis fußt auf dem christlichen Menschenbild. Wir wollen bewusst Türen öffnen."

Die aktuelle Corona-Situation mit all ihren Einschränkungen treffe häufig genau jenen Personenkreis besonders hart, der schon bisher stark mit psychischen, existenziellen oder persönlichen Problemen belastet gewesen sei.

Termine können ab Mitte Januar, täglich außer mittwochs, ausschließlich telefonisch beim Caritas-Zentrum Albstadt vereinbart werden, Telefon 07431/9 573 20.

Termine ab Mitte Januar

Die Kooperationspartner gehen davon aus, dass es einer gewissen Anlaufzeit bedarf, bis sich das neue Angebote etabliert haben wird. "Das ist kein Kurzstreckenlauf, sondern eher ein 50-Kilometer-Marathon", sagt Werner Ittermann.