Mit dem Hubschrauber, der direkt auf der Straße landet, wird der Schwerverletzte nach Tübingen geflogen. Foto: Schleeh

ENRW-Mitarbeiter erleidet bei Arbeiten in Hölderlinstraße schlimme Verbrennungen.

Deißlingen - Ein Großteil der Gemeinde Deißlingen war am Mittwochvormittag ohne Strom. Der Grund dafür ist dramatisch: Bei Arbeiten an der Stromstation in der Hölderlinstraße kam es zu einem Unfall, bei dem ein ENRW-Mitarbeiter schwere Verbrennungen erlitt.

Der Mann wurde zur weiteren Behandlung mit dem Rettungshubschrauber "Christoph 11" aus Villingen-Schwenningen in die Klinik nach Tübingen geflogen. Über seinen näheren Zustand war bis Mittwochabend nichts bekannt. Er sei beim Abtransport ansprechbar gewesen, so ENRW-Sprecher Jochen Schicht auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

In Folge des Unfalls an der Stromstation habe es "die große 20-KV-Leitung rausgehauen", wie Schicht erklärt. Ab 11.06 Uhr war Deißlingen deshalb großflächig ohne Strom. Um 11.40 Uhr konnte die Versorgung dann weitgehend wieder hergestellt werden. Nur in unmittelbarer Nähe der Stromstation, im Bereich Hölderlinstraße/ Schwarzwaldstraße, dauerte es etwas länger. Dort musste der Strom auf einen anderen Stormkreis umgeleitet werden.

In Gedanken bei verletztem Kollegen

Wie es zu dem Unfall kam, ermittelt die Polizei. Es seien Wartungsarbeiten durchgeführt worden, erklärt der ENRW-Sprecher. "Das geht uns schon an die Nieren", sagt er. Man sei in Gedanken bei dem verletzten Kollegen und der Familie.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der 60-Jährige durch eine Fehlbedienung einen Stromschlag erhalten hat. Ein Auszubildender habe ihn aus dem Gefahrenbereich geborgen, ihn gelöscht und den Notarzt verständigt. Der 20-Jährige habe dabei selbst leichte Verletzungen erlitten.

Erst im letzten Kundenmagazin hatte die ENRW in einem Beitrag auf die Gefährlichkeit des Berufs hingewiesen. Trotz größter Sicherheitsvorkehrungen leben die Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik durch die Arbeit mit großem Strommengen mit einem Risiko, sagt Schicht. Dies hat sich auf furchtbare Weise gezeigt.