Sie glauben an das Inklusionsprojekt im "Bären": Bürgermeister Ralf Ulbrich, Stiftungsvorstand Tamer Öteles, Projektleiterin Alexandra Gaß-Miksad und Eigentümer Arndt Emminger, hier beim Startschuss. Foto: Archiv / Siegmeier

Ziel ist, Menschen mit Behinderung zu integrieren. Personalmangel macht Betreibern jedoch zu schaffen.

Deißlingen - In der Traditionsgaststätte "Bären" in Deißlingen wurde erst im August ein Inklusionsbetrieb eröffnet, seit Weihnachten bleibt er vorerst geschlossen. Der "Bären" findet einfach kein Personal.

Das Inklusionsprojekt der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten im "Bären" hat Ende August mit reduzierten Öffnungszeiten, drei Tage pro Woche, gestartet. "Es war ein voller Erfolg", sagt Vorstandsmitglied Tamer Öteles. "Wir haben tolle Resonanzen bekommen."

Viele teilen dieses Problem

Öteles habe gewusst, dass der Anfang schwer und holprig werde, aber dass kein Personal gefunden wird – auch anderen Gaststätten gehe es so – sei tragisch. Man habe mit zwei Köchinnen im August gestartet: "Eine ist schwanger geworden und die andere hat einfach so aufgehört", schildert Öteles. "Wir finden einfach kein Personal im Moment. Mit einem Koch wären wir für den Anfang ja schon zufrieden."

Team wird aufgestellt

Das Inklusionsprojekt im Gasthaus "Bären" soll definitiv weitergeführt werden, betont Öteles. Besonders wegen der vielen zufriedenen Gästen. "Wir glauben an unser Projekt. Aber das ist einfach höhere Gewalt." Das Vorstandsmitglied erläutert, dass er gerne wieder geöffnet hätte, aber vorübergehend sei die Situation leider hinzunehmen. "Wichtig ist mir, dass unsere Kundschaft weiß, was los ist. Wir wollen niemanden verärgern." Öteles sagt, dass das Team so schnell wie möglich wieder aufgestellt und der Gasthausbetrieb wieder aufgenommen werde.

Das Inklusionsprojekt bei dem Menschen mit Handicap in den Betrieb des Gasthauses integriert und qualifiziert werden sollen, liege der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten besonders am Herzen. "Sobald wir wieder Köche haben, können wir auch einen Beikoch, der eine Behinderung hat, einstellen", erklärt Öteles. "Wir wollen es einfach nicht nur halblebig, sondern direkt richtig machen. Das ist uns wichtig."