Der Bezug zu Schwenningen ist im Hotel Smobea stets gegeben. Foto: Kratt

Somnun und beatus, zusammengesetzt "Sombea", bedeutet soviel wie "Glücklich schlafen". Das kann man seit Mitte Dezember im gleichnamigen Vier-Sterne-Hotel in der Reutestraße, das nach rund vier Jahren Planung und Bauzeit fertiggestellt wurde.

VS-Schwenningen - Ein zufriedenes Lächeln huscht über das Gesicht von Sombea-Inhaber und Geschäftsführer Daniel Repp. Denn das Hotel, das seit Mitte Dezember in 85 Zimmern und auf einer Nutzfläche rund 2600 Quadratmetern Gäste empfängt, ist für ihn mehr als nur ein Objekt, an dessen Spitze er steht. Zusammen mit seinen Partnern Viktor Kromm und Andreas Schirling hatte er sich im Jahr 2017 das Ziel gesetzt, ein Hotel zu entwickeln, "das Schwenningen so noch nicht kennt." Jetzt, fast fünf Jahre später, hat er dieses Ziel im Grunde erreicht: Mit einer Kaffeetasse in der Hand sitzt Repp im Déjà-Vu, der Lounge des Sombea mit Frühstücks-, Restaurant- und Barbetrieb, und kennt nach eigener Aussage "nahezu jeden Nagel in der Wand."

 

Mehrere Herausforderungen waren zu meistern

Viel Zeit haben die drei Gesellschafter der dafür eigens gegründeten Firma Avida in die Planung des Sombea gesteckt. "Wir haben das Gebäude selbst geplant, auch mit der Inneneinrichtung. Die reine Bauzeit habe dann rund zwei Jahre betragen. "Wir haben auf einer grünen Wiese gestartet", erinnert sich Repp und spricht auch die Herausforderungen an, die es für die Projektentwickler noch vor Beginn der Corona-Krise gegeben habe. Unter anderem die Tatsache, dass das Hotel in den Hang hinein gebaut werden musste. Oder die anfängliche Kritik der Anwohner in Bezug auf mögliches Parkplatzchaos. "Wir haben versucht, möglichst viele Parkplätze herauszuschlagen", berichtet Daniel Repp. Auch eine Tiefgarage gebe es. Mittlerweile seien die Nachbarn besänftigt – und zeigten sich richtig angetan von dem, was im Neckarstadtteil entstanden ist.

Ideale Lage: nicht weit weg von Stadt, Sport- und Veranstaltungsstätten

Die Lage habe von Anfang an den Ausschlag für den Standort in der hinteren Reutestraße gegeben hat. Von hier aus sei es nicht weit in die Stadt, einen Katzensprung vom ehemaligen LGS-Gelände entfernt und mit der Neckarhalle, dem Messegelände und der Helios-Arena könnten Veranstaltungsorte und Sportstätte schnell zu Fuß erreicht werden. Zu den Gästen zählen vor allem Geschäftsreisende, (Sportler-)Familien sowie Sportmannschaften.

Digitale Konzepte werden umgesetzt

Während Kromm und Schirling also hauptsächlich gebaut hätten, habe Repp sich mit der Konzeption und Ausrichtung befasst. Ein Hotel sollte es werden, in dem man nicht nur "glücklich schläft", sondern in dem man sich auch gerne aufhält und isst und trinkt – und das in Sachen digitale Konzepte ganz weit vorne mitmischen kann. Das scheint gelungen: So ist ein schon das Einchecken digital möglich, und auch die Speisekarte ist nur per Pad digital einsehbar. Die Lounge im Erdgeschoss steht auch Nicht-Hotelgästen zum Frühstück sowie Abendessen oder Bar zur Verfügung – und wurde bereits in den ersten Wochen rege genutzt. Donnerstags bis samstags laufe abends ohne Reservierung nichts mehr. Der Hingucker im Lounge-Bereich: einen dreigeteilten Bildschirm, auf der unter anderem virtuelle Live-Musik eine passende Atmosphäre verleiht.

Lokaler Bezug wichtig

Bei der Konzeption sei dem Geschäftsführer vor allem wichtig gewesen, dem Hotel zum einen einen individuellen und lokalen Touch zu verleihen und zum anderen einen roten Faden erkennen zu lassen. Viele Einrichtungselemente sind in schwarz-gold gehalten, die Stoffbezüge der Möbel senf-gold und purpur-rot. Auf allen vier Stockwerken ist an der Wand der Schriftzug "Somnum beatum" mit einem Bezugsbild zu Schwenningen – egal ob Eishockey, Neckarquelle oder Uhrenindustrie – in Aquarell-Optik angebracht. Zudem sind zehn Personen-Bilder entstanden, die in jedem Hotelzimmer als Kopfteil des Bettes fungieren.

Nach dem coronabedingt recht stillen Start im Dezember ist das erste Fazit der Geschäftsführung sowie die Resonanz der Gäste recht positiv, resümiert Daniel Repp. Hier und da fehle noch der Feinschliff, und auch in Sachen – derzeit nicht einfacher – Personalsituation müssten noch die Strukturen aufgebaut werden. So ist es für den Inhaber selbstverständlich, manchmal selber in der Küche mitanzupacken, damit der Koch auch mal freimachen kann. Vor Kurzem habe er den Pizzateig selber zubereitet.

Zufriedene Gäste als Motivation

Rund 1000 Übernachtungsgäste werden es am Ende des Monats Januar sein. Das sei gut, da "ist aber noch genügend Potenzial da", sagt Repp in Bezug auf die Corona-Krise und den "Start in dieser wirtschaftlich katastrophalen Marktsituation." Der Geschäftsführer gibt sich optimistisch: "Meine Motivation war immer, ein Haus hinzustellen und auch zufriedene Gäste zu sehen", blickt er zurück. Zumindest für die ersten Wochen sei es ihm und seinen Kompagnons schonmal ganz gut gelungen.

Info: Das Hotel Sombea

Das Vier-Sterne-Hotel Sombea in der Reutestraße verfügt über 85 Zimmer in fünf unterschiedlichen Kategorien und Größen, die von eins bis vier Personen genutzt werden können. Derzeit liegen die Zimmerpreise inklusive Frühstück zwischen 79 Euro für das kleinste Zimmer und 149 Euro für die Sombea-Suite mit Sauna auf der Dachterasse. In der Déjà-Vu Lounge-Bar mit Restaurant, das Pizza, Pinta, Burger sowie Steaks anbietet, sowie im Smoking Club im Erdgeschoss sind auch Nicht-Hotelgäste willkommen. Die Baukosten des Großprojekts belaufen sich auf etwa 7,8 Millionen Euro.