Kerzen vor dem Alten Rathaus erinnern an die Corona-Toten im Landkreis Rottweil. Foto: Nädele

Zum dritten Mal in Folge wird es am Montag, 7. Februar, in der Rottweiler Fußgängerzone eine Menschenkette geben – als Gegendemonstration zu den Corona-Spaziergängen.

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Rottweil - Es war kalt, windig und es gab hin und wieder Schneegestöber, als sich am Montag rund 300 Menschen zu einer Menschenkette in der oberen Hauptstraße versammelten. Und das Wetter wird wohl am nächsten Montag nicht viel besser sein. Dennoch rufen FFR-Stadträtin Elke Reichenbach und Peter Bruker, Vorstandsmitglied der Kreisgrünen, erneut zu einer Menschenkette auf. Warum? „Weil es notwendig ist“, so Reichenbach und Bruker übereinstimmend.

Regelmäßig versammeln sich montags in Rottweil sogenannte "Spaziergänger", die am Ende ihrer Runde auf dem Rottweiler Friedrichsplatz ihren Protest gegen die Coronamaßnahmen zum Ausdruck bringen. Deren Demonstrationen, als "Spaziergang" betitelt, sind nicht angemeldet, und Masken tragen trotz einer Allgemeinverfügung des Landratsamtes die wenigsten Teilnehmer. Mindestabstände werden nicht eingehalten. Auf Kanälen des Messengerdienstes Telegram wird anonym zur Teilnahme aufgerufen. Und genau dagegen stellen sich die Teilnehmer der von Reichenbach und Bruker organisierten Menschenkette. Auch am Montag, 7. Februar, wieder.

Protest ja – aber den Regeln entsprechend

"Um es deutlich zu sagen: Wir sind dafür, dass man seinen Protest durchaus auch auf die Straße trägt, wenn man meint, das tun zu müssen, weil man ansonsten nicht gehört wird. Dann aber den Regeln entsprechend, die dafür in einem demokratischen Verfahren beschlossen worden sind", so Bruker. Ansonsten herrsche letztlich Anarchie. Und dieses Verhalten der "Spaziergänger" sei so nicht hinnehmbar. Polizei und Rechtsstaat würden vorgeführt. Deshalb habe man erneut zu einer Menschenkette aufgerufen, die bei der Stadt angemeldet wurde und bei der auch die geltenden Hygieneregeln eingehalten werden. "Den Spaziergängern steht es frei, dies ebenfalls zu tun", ergänzt Elke Reichenbach.

Von vielen bestärkt

Viel Zusprach haben Reichenbach und Bruker nach eigener Aussage in den vergangenen Tagen erhalten. "Wir wurden darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Viele Rottweiler haben es satt, Montag für Montag das gleiche Schauspiel mit großem Polizeiaufgebot und ›Spaziergängern‹ zu erleben", erklärt Reichenbach. Und sie hätten die beiden Organisatoren der Menschenkette bestärkt, dem etwas entgegen zu setzen.

Die Menschenkette am Montag findet wieder ab 17.30 Uhr in der oberen Hauptstraße statt. Es gilt Maskenpflicht. Ein Schal soll als Abstandshalter mitgebracht werden. Wer nähere Informationen zur geplanten Menschenkette will, kann diese per E-Mail an rottweil-sagt-ja@gmx.de anfragen.