Im Zuge der Straßensanierung will Landratsamt Sperrung der B 295 im Sommer nutzen.
Calw-Heumaden - Jetzt wird es konkret in Sachen Hermann-Hesse-Bahn: Die Arbeiten zum Bau der Brücke über die B 295 bei Heumaden sollen im Sommer beginnen. Das Landratsamt will dabei die Zeit der Sperrung nutzen, die wegen der geplanten Sanierung der Straße ohnehin ansteht.
Dass die B 295 bei Heumaden voraussichtlich zwischen dem 25. Juni und dem 8. September saniert werden soll, stößt wohl bei den wenigsten Verkehrsteilnehmern auf Gegenliebe – nicht zuletzt, weil die Straße in dieser Zeit dann nur noch in Richtung Althengstett befahren werden kann.
Wie das für die Maßnahme verantwortliche Regierungspräsidium Karlsruhe auf Anfrage unserer Zeitung Anfang des Jahres mitgeteilt hatte, soll die Maßnahme in zwei Abschnitten umgesetzt werden – zuerst von der Fußgängerbücke bis zur Kreuzung Heinz-Schnaufer-Straße auf einer Länge von rund 300 Metern, dann von der Kreuzung Heinz-Schnaufer-Straße bis zur Kreuzung K 4310 (Abzweig nach Althengstett) auf einer Länge von rund 1000 Metern.
Kaum ins Gewicht fallen dürfte da die Tatsache, dass die Baustelle sozusagen Zuwachs bekommt. Denn: Während an der Straße gearbeitet wird, werden dort auch die ersten Baumaßnahmen für die Brücke beginnen, über die dereinst die Hermann-Hesse-Bahn (HHB) rollen soll. Das gaben Andreas Knörle, Dezernent für innere Organisation und ÖPNV im Calwer Landratsamt, und Michael Stierle, HHB-Chefplaner in der Kreisverwaltung, auf Anfrage unserer Zeitung bekannt.
Dass somit gewissermaßen zwei Baustellen am selben Ort zur selben Zeit anstehen, sei dabei im Übrigen kein Zufall. "Hintergrund ist, dass wir die Sperrung nutzen wollen", erklärt Stierle. Für Verkehrsteilnehmer entstehe so der Vorteil, dass für die Brückenarbeiten keine zusätzliche Sperrung vor oder nach der Straßensanierung nötig werde.
Für das Jahr 2018 sind im Vermögensplan des Zweckverbandes HHB 2,1 Millionen Euro netto für die Brücke veranschlagt, für die in diesem Jahr voraussichtlich nur die Widerlager errichtet werden. Die eigentliche Brücke, also der bauliche Übergang über die B 295, wird wohl erst 2019 errichtet.
Weitere 5,4 Millionen Euro sind unter anderem für den Kauf und die Einrichtung von Eidechsenhabitaten, für Planungskosten sowie für mögliche weitere Baumaßnahmen vorgesehen. Ob es letztere noch in diesem Jahr geben wird, sei derzeit noch unklar, so Knörle. Dennoch sei es wichtig, bereits vorab Geld einzuplanen. "Das versetzt uns in den Zustand der Handlungsfähigkeit", erläutert der Dezernent. Nur wenn Mittel im Wirtschaftsplan vorgesehen seien, könne man sie auch nutzen.
Bevor gebaut werden kann, gelte es nun, den Gesetzen in Sachen Naturschutz gerecht zu werden. Dazu zähle unter anderem eine Umsiedlung der Eidechsen im Bereich der künftigen Brücke, die im April oder Mai umgesetzt werden soll.
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Busverkehr
Noch ist unklar, wo und in welchem Umfang der Busverkehr in der Zeit der Sperrung fließen wird. Derzeit gebe es jedoch Abstimmungsgespräche zu diesem Thema, erklärt Anja Härtel, Pressesprecherin des Landratsamtes, auf Anfrage. Die Regelungen würden zeitnah bekannt gegeben.
Umleitungen
Während der Bauarbeiten wird die B 295 nur in einer Richtung befahrbar sein: Von Calw in Richtung Althengstett gelte dann eine Einbahnstraßenregelung, berichtet eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die innerörtliche Umleitung, also der Verkehr aus Heumaden in Richtung Innenstadt, werde über die Breite Heerstraße, der Verkehr von der Innenstadt nach Heumaden über die Heinz-Schnaufer-Straße umgeleitet. Der überörtliche Verkehr fließe dann über Ottenbronn und Hirsau in Richtung Calw.
Vollsperrung
Gegen Ende der Maßnahmen wird schließlich auch der Einbahnstraßenverkehr zum erliegen kommen. Denn: "Der Einbau der Asphaltdeckschicht erfolgt unter Vollsperrung des jeweiligen Bauabschnitts", so die Sprecherin. Diese Einbautermine seien an Wochenenden vorgesehen. Ob alles wirklich wie derzeit geplant ablaufen werde, sei noch nicht abschließend geklärt. "Da wir uns derzeit noch in der Abstimmungs- und Koordinierungsphase befinden, kann es noch zu Änderungen beziehungsweise Ergänzungen bezüglich der gemachten Angaben kommen", räumt das Regierungspräsidium ein.