Beim Grillen muss man immer Vorsicht walten lassen. Foto: Schmidt

Wer mit Feuer im Freien hantiert, sollte Risiken nicht unterschätzen. Wasser vorsichtig einsetzen.

Calw - Wetter, das nach draußen lockt: Auch am Wochenende soll es in Calw wieder sonnig werden. Beste Bedingungen also, um den Grill anzuschmeißen. Doch Vorsicht: Die Brandgefahr ist nicht zu unterschätzen. Das zeigt ein Fall aus dem Landkreis Freudenstadt.

Rund eine Woche ist es her, dass Hobbyköche in Horb sich eine Mahlzeit mit Folgen zubereitet haben: Das Feuer eines Grills sorgte in der Innenstadt dafür, dass Pflanzen Feuer fingen. Ein Passant besorgte sich einen Feuerlöscher aus einer Gaststätte; kurze Zeit später rückte die Feuerwehr an und brachte die Glutnester unter Kontrolle. Doch es hätte auch schlimmer ausgehen können.

Wenig geregnet

Gerade zu Beginn des Frühlings, wenn es noch viel vertrocknete Vegetation vom Vorjahr gibt und es – wie dieser Tage in Calw – einige Zeit nur wenig geregnet hat, können Blätter oder Gras schnell Feuer fangen. So bewertet der Deutsche Wetterdienst den Waldbrand-Gefahrenindex für die Region um Calw an diesem Mittwoch mit dem Wert drei von fünf, was einer mittleren Gefahr entspricht. Der Grasland-Feuerindex liegt sogar bei vier von fünf – entsprechend ist von einer hohen Gefahr auszugehen.

"Man muss immer Vorsicht walten lassen", sagt deshalb Calws Stadtbrandmeister Dirk Patzelt. Nicht nur, wenn es trocken ist. Wichtig sei, beispielsweise von Wäldern den vorgeschriebenen Abstand von 100 Metern einzuhalten, offizielle Grillstellen sowie gesunden Menschenverstand zu benutzen. Dann, so Patzelt, passiere in der Regel nichts.

Und was gilt es beim Grillen im eigenen Garten zu beachten? Sollte aus Sicherheitsgründen ein Eimer Wasser neben dem Grill stehen? "Ein Eimer Wasser auf keinen Fall", macht der Stadtbrandmeister unmissverständlich deutlich.

Zumindest dürfe dieser unter keinen Umständen genutzt werden, um den Grill zu löschen. Sondern nur, um etwaigen Funkenflug und glimmendes Gras oder brennende Blätter zu bekämpfen. Wer in Panik Wasser auf den Grill kippe, riskiere schwere Verbrühungen. Der Grund: "Aus nur einem Liter Wasser können rund 1700 Liter heißer Wasserdampf werden", warnt Patzelt eindringlich. Als Alternative zum Löschen biete sich Erde an. Und im Ernstfall solle die Feuerwehr gerufen werden.

Einige Beispiele

Dass die Gefahr von Wald- und Wiesenbränden in der Gegend rund um Calw keineswegs zu unterschätzen ist, zeigen einige Beispiele aus den vergangenen Jahren.

So brannte Ende April 2007 in der Nähe einer Feuerstelle zwischen Ruine Waldeck und Waldecker Hof die Böschung auf einer Lichtung auf etwa 80 Quadratmetern. Die Feuerwehr musste zur Brandbekämpfung eine 200 Meter lange Leitung in steilem Gelände sowie etwa 50 Meter Schlauch auslegen, da die Stelle für Fahrzeuge unzugänglich war.

Im November 2015 brannten in Hirsau, am Ortsausgang Richtung Oberreichenbach, ein Baum sowie Laub auf einer Fläche von 16 Quadratmetern.

Und Anfang September vergangenen Jahres war vermutlich eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe in Ernstmühl Ursache eine Böschungsbrandes.

Wer am Wochenende den Grill in Betrieb nehmen möchte, sollte diese Beispiele daher im Hinterkopf behalten. Damit der Genuss von Würstchen, Fleisch, Gemüse oder Grillkäse nicht von Feuer verdorben wird, das am falschen Platz lodert.