Wo heute das Gewerbegebiet ist, gab es damals Grünflächen. Foto: Landesarchiv/StAL/EL68IX-14725

In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich die Gemeinde Mönchweiler am Rande des Schwarzwaldes stetig verändert.

Mönchweiler - Zwischen den beiden Luftbildern liegen mehr als 50 Jahre – Jahre, in denen die Gemeinde ihr Gesicht stetig veränderte. Früher landwirtschaftlich geprägt, entwickelte sich Mönchweiler Ende der 1960er-Jahre immer mehr zu einem aufstrebenden Industriestandort. 1968 bis 1969 hatte man die Gewerbegebiete Egert und Hinter dem Mühlweg vorangetrieben. In der Folge siedelten sich dort einige größere Firmen an.

Küchenbauer Zeyko strahlte weit in das Umland aus

Eine strahlte dabei weit in das Umland aus: Mit dem Küchenbauer Zeyko mit rund 400 Mitarbeitern vor Ort wählte eine der angesehenen Küchenmanufakturen Mönchweiler als weiteren Standort aus. Auch die Firma Dual produzierte in Mönchweiler Plattenspieler, Coca-Cola betrieb ein großes Auslieferungslager und die Firma Möbel-Pfundstein eröffnete ihr Betriebsgebäude westlich der B 33. Anfang der 1970er-Jahre hatten die Bürger der Gemeinde eine wichtige Entscheidung zu treffen: Am 27. Februar 1972 votierte eine überwältigende Mehrheit der Mönchweiler Einwohner gegen eine Eingemeindung zu Villingen-Schwenningen.

Zielstrebig wirtschaftlich und sozial voranbringen

Für die Verwaltung und den Gemeinderat bedeutete das: Man musste die Gemeinde nun zielstrebig wirtschaftlich und auch sozial voranbringen. Im Gewerbegebiet Egert entsteht mit dem Lindenweg eine weitere Siedlungsstraße. In den Jahren danach entwickelt sich das Gewerbegebiet Egert an der Waldstraße immer schneller und ist natürlich auch immer wieder Veränderungen unterworfen. Mit dem Kunststoffspezialisten Weißer und Grießhaber, der 1971 im Buchenweg bescheiden begonnen hatte, hat Mönchweiler ein Unternehmen, das sich zum Standort bekennt und zwischenzeitlich an der Waldstraße im Egert mehrfach seine Betriebsflächen erweitert hat. Der Betrieb zählt mittlerweile mehr als 300 Mitarbeiter.

Der Recycling-Fachbetrieb Hezel mit neuer, großer Halle ist ebenfalls einer der Unternehmen in Mönchweiler, die mit dem Gewerbegebiet gewachsen und schon lange in Mönchweiler ansässig sind. Seit 2019 an neuem Standort mit einem innovativen Betriebsgebäude ist der Rapid Prototyping Anbieter VMR vor Ort. Und dann ist da auch noch die Firma Wiha. Einer der weltweit führenden Hersteller von Handwerkzeugen für den professionellen Einsatz in Industrie und Handwerk hat seinen Betrieb ebenfalls erweitert und noch Flächen in Reserve. Ebenfalls im Egert steht das Betriebsgebäude der Firma KE, einem spezialisierten Unternehmen für Kükenhähne, oder das des Verpackungsspezialisten Hintzsch.

Zahlreiche Unternehmen und Handwerksbetriebe

Daneben siedelten sich an der B 33, aber auch auf anderen Gewerbeflächen in der Gemeinde, zahlreiche Unternehmen und Handwerksbetriebe an. Nachdem der Küchenhersteller Zeyko seine Strahlkraft verloren hat, haben sich in den ehemaligen Hallen des Unternehmens zahlreiche, unterschiedliche Firmen niedergelassen. Der Gemeinde Mönchweiler steht auf dem gerodeten Gelände hinter dem Zeyko-Areal jetzt zusätzlicher Gewerbestandort zur Verfügung, der noch erschlossen werden muss und kleinparzellig an unterschiedliche Gewerbe- und Handwerksbetriebe vergeben werden soll.

Zum ehemaligen Areal gibt es noch eine besondere Geschichte: Eigentlich wollte dort das Villinger Unternehmen Binder Magnete eine neue Produktionsstätte bauen, nachdem eine Erweiterung in Villingen auf dem Gelände des damaligen "Stadtparks" nicht ermöglicht wurde. Als man jedoch vom Ansinnen der Firma Binder, sich nach Mönchweiler zu verändern, Kenntnis bekam, ruderten die Verantwortlichen zurück und ermöglichten doch noch die Erweiterung. Das bereits in Mönchweiler gekaufte Gelände ging so an die Firma Zeyko. Die Gemeinde Mönchweiler zählt mittlerweile rund 190 Unternehmen und bietet über 1300 Arbeitsplätze.