Rafal Wojtczak möchte der neue Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach werden. Seine Frau Beate unterstützt ihn dabei. Foto: Störzer

Rafal Kacper Wojtczak möchte Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach werden. Gewählt wird am 12. März.

Seine Bewerbung habe er nicht leichtfertig eingereicht, erzählt Wojtczak unserer Redaktion. „Ich habe mir das bestimmt vier oder fünf Wochen lang überlegt.“ Schließlich habe er bisher keinerlei Erfahrung in der Politik gesammelt. Und er schiebt hinterher: „Ich bin parteilos.“

Doch Gedanken über das Bürgermeisteramt habe sich der Wahl-Schapbacher, der vor seinem Umzug vor zwei Jahren in Niedersachsen und in Hamburg gewohnt hat, viele gemacht. Seine Frau Beate Wojtczak ergänzt: „Wir haben gehört, dass viele Bürger aktuell unzufrieden sind, aber es macht niemand etwas.“ Rafal Wojtczaks Devise: Warum also nicht einfach probieren? „Ich sehe alles von außen, da ich aus einer anderen Stadt komme.“ Das sei ein deutlicher Vorteil, findet er.

Bis vor rund acht Jahren habe er als Fahrer für Baumaschinen gearbeitet, bis das gesundheitlich nicht mehr möglich war. Seitdem ist Wojtczak Hausmann. Beate Wojtczak bezeichnet ihren Mann als einen Macher. In ihrem Haus sei er ständig am Werkeln, habe das meiste eigenhändig renoviert.

Kontakt zwischen Bürgern und Bürgermeister

Sollte der 47-Jährige am 12. März gewählt werden, möchte er sich zuallererst mit den Mitgliedern des Gemeinderats zusammensetzen und die Kommunikation untereinander verbessern. Zudem ist er der Meinung, dass die Bürger einen direkten Kontakt zum Bürgermeister brauchen.

Wojtczak würde, sollte er die Wahl gewinnen, nicht nur Großprojekte in den Mittelpunkt seines Handeln stellen, sondern auch kleinere Projekte, sagt er. „Ich will die Leute glücklich machen.“ Als seine Steckenpferde nennt er den sicheren Straßenverkehr, die Verhinderung der Abwanderung von jungen Menschen, aber auch die Senioren, die sich in Bad Rippoldsau-Schapbach wohlfühlen sollen. „Junge Leute haben hier nichts zu tun. Da könnte ein kleiner gemütlicher Pub mit einem Billardtisch Abhilfe schaffen“, schwebt ihm vor. Und natürlich seien auch Arbeitsplätze ausschlaggebend, um junge Leute in ländlichen Regionen, zu denen Bad Rippoldsau-Schapbach gehört, zu halten.

Wojtczak möchte vorausschauend handeln

Um den Straßenverkehr sicherer zu machen, könnte er sich an verschiedenen Stellen Zebrastreifen vorstellen, beispielsweise beim Seniorenheim. Auch das Aufstellen von Blitzern möchte er fördern, sollte er zum Bürgermeister gewählt werden. „Hier fahren alle zu schnell“, sagt Wojtczak, der selbst in einem Haus direkt an der Hauptstraße wohnt. Er möchte nicht erst handeln, wenn etwas passiert ist, sondern vorausschauen.

Doch das bedeutet für ihn nicht, das Geld aus dem Fenster zu werfen. „Manches muss natürlich gemacht werden, aber ich würde sparsam handeln“, ist er sich sicher. „Ich habe große Pläne.“

Drei Kandidaten stellen sich zur Wahl

Der amtierende Bürgermeister Bernhard Waidele und Manfred Haas haben ebenfalls ihre Bewerbung innerhalb der Bewerbungsfrist abgegeben und stehen am 12. März somit auf dem Wahlzettel.

Wie Wojtczak sagt: „Die Entscheidung liegt nun allein bei den Wählern.“ Seine Frau unterstützt ihn jedenfalls, komme was da wolle: „Die Entscheidung, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, kann man nur gemeinsam treffen.“