Was für ein Ergebnis. Auf Heiko Lebherz, derzeit noch Schultes von Ratshausen, entfielen bei der Bürgermeisterwahl in Haigerloch gestern Abend 72,6 Prozent der Stimmen. Mit einem so eindeutigen Ergebnis hatte kaum jemand gerechnet – erst recht nicht der Wahlsieger.
Haigerloch - Der 39-jährige Heiko Lebherz mochte es schier nicht fassen: niemand seiner fünf Mitbewerber und seine Mitbewerberin konnte ihm auch nur annähernd das Wasser reichen. Niemand außer Lebherz erreichte ein Ergebnis im zweistelligen Bereich – der Unterschied von über 60 Prozentpunkten: gigantisch.
Peter Knöll war um 18 Uhr der erste Bewerber, der im Bürgerhaus der Stadt eintraf, um dort auf das Wahlergebnis zu warten. Dieser füllte sich mit jeder Minute mehr und gegen 18.30 Uhr präsentierte die Stadtverwaltung auf einer riesigen Leinwand das Ergebnis des ersten ausgezählten Wahlbezirks.
Schon das erste Zwischenergebnis verblüfft
Schon hier kam Heiko Lebherz auf 69,95 Prozent der Stimmen. Zweiter, wenn auch mit 12,8 Prozent weit abgeschlagen, wurde Ronny Biesinger, der hier sein einziges zweistelliges Wahlergebnis erreichte. 9,36 Prozent der Stimmen entfielen bei dieser allerersten Meldung auf Manuel Schmoll. Peter Knöll erreichte 4,9 Prozent. Angesichts dieses deutlichen Votums ging ein Raunen durchs Publikum, für Heiko Lebherz war aber damit die Ende der Fahnenstangen noch nicht erreicht: In sämtlichen anderen Bezirken erreichte er mehr als 70 Prozent der Stimmen, angesichts des großen Kandidatenfeldes ein überwältigendes Ergebnis.Weit abgeschlagen waren Anne Judersleben und Erich Löffler, die in keinem Wahlbezirk auf drei Prozent kamen. Bei keinem Kandidaten gab es im Vergleich der Wahlbezirke größere Ausschläge nach oben oder unten.
Endgültiges Ergebnis um 19 Uhr
Als dann um 19.07 Uhr das endgültige Wahlergebnis auf der Leinwand verkündet wurde, brandete Beifall auf. Lebherz kam auf 72,57 Prozent, Ronny Biesinger auf 9,62, Manuel Schmoll auf 7,14, Peter Knöll auf 5,47 Anne Judersleben auf 2,74 und Erich Löffler auf 2,20. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,4 Prozent. Für den Wahlsieger gab es lang anhaltenden Beifall.
Götz: "Ein eindeutiger Auftrag der Wähler"
Neben vielen Haigerlochern waren auch die Bürgermeister Philipp Hahn aus Hechingen, Roman Waizenegger aus Bisingen, Thomas Miller aus Rosenfeld, Manfred Haug aus Rangendingen und Landrat Günther-Martin Pauli nach Haigerloch gekommen, um den Ausgang der Wahl zu verfolgen.
Bürgermeister Heinrich Götz sprach von einem eindeutigen Wählerauftrag und bezeichnete den Posten des Haigerlocher Bürgermeisters als "das schönste Amt das es gibt". Haigerloch, so Götz sei eine tolle Stadt. Am 15. Januar 2023, erklärte Götz, mache er den Weg frei. Für Lebherz‘ Ehefrau gab es Blumen und die Bitte, ihren Mann weiterhin tatkräftig zu unterstützen, denn "ein Bürgermeister ist nur so gut wie die Familie, die hinter ihm steht", so Heinrich Götz.
Stadtkapelle gratuliert musikalisch
Heiko Lebherz zeigte sich überwältigt, er habe nicht mit diesem Wahlausgang, sondern mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Er freue sich darauf, viele Projekte gemeinsam mit den Haigerlochern anzugehen. Lebherz dankte seiner Frau und seinen Freunden für die Unterstützung, seinen Mitbewerbern für das faire Miteinander im Wahlkampf, dem Wahlvorstand und allen Helfern bei der Wahl. Die Stadtkapelle unter der Leitung von Sarah Frick hieß den künftigen Rathauschef musikalisch in der Felsenstadt willkommen
