Der Ortschaftsrat musste zur Vorstellung der Schäden am Bürgerhaus Burgfelden und für die Sitzung mit Baubürgermeister Udo Hollauer ins Feuerwehrhaus ausweichen. Foto: Schweizer

Rund 150 000 Euro soll die Sanierung der Dachkonstruktion und des Fachwerks am Bürgerhaus Burgfelden kosten. Die Arbeiten sind bereits vergeben und sollen in diesem Jahr erledigt werden.

Albstadt-Burgfelden - Der Stirnholz-Parkettboden, der 1984 im Bürgerhaus verlegt worden war, wird derzeit nachgearbeitet und erstmals Dehnfugen eingebaut. Nach dem Abschliff der gesamten 115 Quadratmeter ist der Boden inzwischen geölt worden, weil sich das laut der Firma Binder Innendekoration aus Ebingen besser für den Betrieb im Bürgerhaus eignet und der Boden bei Bedarf einfacher nachrepariert werden könne. Der Ortschaftsrat musste für seine Sitzung am Montagabend deshalb ins Feuerwehrhaus ausweichen.

Hauptpunkt der Sitzung: Baubürgermeister Udo Hollauer stellte die Schadensdokumentation über die Holzkonstruktion des Bürgerhauses und die weitere Vorgehensweise vor. "Mir als Ortsvorsteher und dem Ortschaftsrat ist das Bürgerhaus sehr wichtig und eine Wertschätzung für die Bürger, die es in den 1980er-Jahren hergerichtet haben für den Ort und die Stadt", betonte Johannes Burkhardt. Die Dokumentation zeigte den aktuellen Zustand des gesamten Gebäudes, das die Firma Pius Luib – Zimmerei, Schreinerei und Restauratoren im Zimmerhandwerk aus Bad Saulgau – außerdem digital vermessen haben. Gerade die Vermessung habe gezeigt, wo die Knackpunkte sind, so Hollauer: An der Holztragwerkkonstruktion des Dachgebälks seien verzapfte Kopfbänder teils abgefault oder einst an dem Ökonomiegebäude nicht so aufgearbeitet wurden wie nötig. Zudem hätten holzzerstörende Insekten Ritzschäden verursacht.

Manches ist irreparabel

Bildlich zeigte der Baubürgermeister, dass früher an einigen Sparren der Dachkonstruktion Schäden schon mit Brettern einigermaßen repariert worden seien. Als Schädlinge wurden der Braunfäule- und Weißfäuleerreger sowie der Hausbock-Käfer ausgemacht. Was die sichtbare Fachwerkkonstruktion angeht, bestünden die größten Schäden rechts neben der Eingangstüre sowie am Nordgiebel. Vor allem die unteren Schwellenhölzer und andere tragende Holzwerkteile müssten ganz ausgetauscht werden. Dort, wo die Schäden nicht ganz so groß sind, werde das schadhafte Holz abgestemmt und durch neue Passhölzer ersetzt. Für diese Arbeiten müsse das Gebäude abgestützt werden.

Hinten könnte Wasser eindringen

Kleinere Maßnahmen seien die Reparaturen der überstehenden Putzschichten, vor allem im hinteren Bereich, wo Wasser eindringen könne oder bereits eingedrungen sei. Rund 150 000 Euro sind für die Arbeiten veranschlagt, 100 000 Euro bereits in den Haushalt eingestellt, sagte Hollauer und berichtete, dass die Zimmerei Schlude bereits den Auftrag habe. Noch im Winter soll innen mit den Arbeiten am Dachstuhl begonnen werden, im Sommer geht es außen weiter.

Beeinträchtigungen für den Betrieb im Bürgerhaus seien zu erwarten: "Wir müssen uns einfach abstimmen, da neben dem wöchentlichen Übungsbetrieb des Turnvereins bereits mehrere Veranstaltungen angemeldet sind", kommentierte Ortsvorsteher Johannes Burkhardt. Das betreffe auch das Ortsamt: Nach einer Unterkunft für die Dauer der Arbeiten werde gesucht.

Die tragende Säule stört eigentlich

In der Bürgerfragestunde sprach Reinhard Mayer die Säule im Saal des Bürgerhauses an. Immer wieder sei es Thema gewesen, sie herauszunehmen, weil sie oft buchstäblich im Weg stehe – Kosten in Höhe von 30 000 Euro stünden dafür im Raum. Hollauer erklärte, dass ein Stahlrahmen eingebaut werden müsste, sollte die tragende Säule entfernt werden. Durch dessen Gewicht würde der Boden durchbrechen, sodass das gesamte Fundament verstärkt werden müsste. "Da sind wir schnell bei der dreifachen Summe als der bisher genannten, das steht dann in keinem Verhältnis", so Hollauer.

Kommt Photovoltaik aufs Dach?

Ortschaftsrat Axel Schmid-Lorch fragte nach der Möglichkeit, eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren. Das könne ebenso geprüft werden wie die Anregung von Ortschaftsrat Günter Müller, ob es nicht sinnvoll sei, bei der Fachwerksanierung gleich die 15 alten Holzfenster auszutauschen, sagte Hollauer und nahm diese Aufgaben ebenso mit wie den Vorschlag des Ortsvorstehers für ein Beleuchtungskonzept außen.