Maichingens Keeper Melvin Tullo stand des Öfteren im Mittelpunkt. Foto: Kraushaar

Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft und der A-Junioren verhindert der VfL einen weiteren bitteren Gang. Trainer Michael Steger sieht eine „Frechheit“.

Wie ernst beide Reserveteams dieses Relegationsspiel nahmen, wurde bereits vor dem Spiel klar, denn bei Maichingen II standen 25 Akteure auf dem Spielberichtsbogen, und Nagolds Trainer Michael Steger hatte die Qual der Wahl unter 21 hochmotivierten Schützlingen.

15 Minuten Abtasten – dann geht’s los

Nach einer über viertelstündigen Abtastphase setzten die Nagolder, die sich am letzten Spieltag dramatisch gegen den SV Althengstett in die Relegation gerettet hatten, nach anfänglichen Anlaufproblemen in der 16. Minute mit dem ersten gefährlichen Torschuss einen Akzent. Der VfL II blieb am Drücker und erspielte sich unmittelbar nach der Trinkpause in der 26. Minute eine weitere Gelegenheit.

Nach und nach bekam der Bezirksligist die Begegnung immer mehr in den Griff und schlugen folgerichtig in der 37. Minute in Person von Perparim Halimi mit einem direkt verwandelten Freistoß zu.

Jan Beifuß legt gleich nach

Die Nagolder ruhten sich allerdings verständlicherweise nicht auf dem knappen Vorsprung aus, sondern versuchten nachzulegen – und das mit viel Erfolg. Denn in der sechsten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielte Jan Beifuß das folgerichtige 2:0. Maichingen II hatte einen Eckball zugesprochen bekommen, nach dem die Nagolder das Leder abfingen und besser als der Widersacher umschalteten, sodass Jan Beifuß leichtes Spiel hatte.

Hochkaräter am Fließband

Mit der komfortablen Führung im Rücken spielten die Nagolder zu Beginn des zweiten Durchgangs so richtig auf und erspielten sich vier hochkarätige Torchancen, die aber weder von Philipp Schäuble, noch von dessen Mitspielern Tilo Renz, Frederic Fleischle und Beifuß genutzt wurden, sodass trotz spielerischer Überlegenheit bis zum Schlusspfiff zumindest etwas um den Erfolg gezittert werden musste.

Hintermannschaft steht wie eine Eins

Nicht nur die Nagolder Offensive war an diesem Sonntag in Jettingen auf Zack, auch die Hintermannschaft stand vorzüglich, sodass der VfL alles im Griff hatte und im Grunde über die gesamte Spielzeit nur eine aussichtsreiche gegnerische Möglichkeit zu überstehen hatte, die nach einem lang geschlagenen Ball entstand.

Trainerstimme

„In den Anfangsminuten haben wir etwas gebraucht, um zu unserem Spiel zu finden, wurden allerdings immer besser und hatten danach auch die Partie im Griff. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten wir unsere stärkste Phase und kamen zu vier sehr guten Chancen, verpassten es allerdings, das dritte und vierte Tor nachzulegen, sodass wir trotz weiterer Überlegenheit und einer sehr guten Verteidigungsarbeit nicht komplett sicher waren, weil immer einmal einer hätte durchrutschen können“, analysierte Nagolds Trainer Michael Steger, der den Sieg als „absolut in Ordnung bezeichnete“, ein Qualitätsunterschied zwischen beiden Mannschaften sei laut Steger zu sehen gewesen.

„Meine Mannschaft hat Qualität, das haben wir auch heute wieder gesehen. Im Grunde haben wir ohnehin eine gute Saison gespielt, denn hätten wir die Begegnung gegen den TSV Dagersheim nicht am grünen Tisch verloren, dann wären wir auf 47 Punkte gekommen, und es ist ohnehin eine Frechheit, dass der Siebtletzte der Bezirksliga in die Relegation musste“, kam dieser Relegationserfolg für Steger nicht von ungefähr.

GSV Maichingen II – VfL Nagold II 0:2 (0:2)

VfL Nagold: Maksim Hoelper; Sammy Rothfuß, Dennis Andelić, Frederic Fleischle, Marco Quiskamp, Philipp Schäuble (90+5. Kevin Köhler), Tilo Renz (88. Semir Radi), Perparim Halimi (62. Nuno Oliveira), Heinrich Vegelin, Jeremie Arlt, Jan Beifuß (83. Ben Weimann).

Tore: 0:1 Perparim Halimi (37.), 0:2 Jan Beifuß (45+6.).

Schiedsrichterin: Sarah Fahrner (Kürnbach).