Die B 462 zwischen Schramberg und Sulgen erhält derzeit teilweise einen neuen Fahrbahnbelag. Foto: Wegner

15 Jahre soll sie wieder halten, die neue Fahrbahndecke auf der Bundesstraße 462 zwischen Schramberg und Sulgen. Derzeit laufen auf den beiden bergwärts führenden Spuren die Sanierungsarbeiten. Die Binderschicht wird eingebracht.

An Asphalt-Material fehlt es sicher nicht, sind sich die Beteiligten bei der Sanierung der Fahrbahn auf der Bundesstraße zwischen Schramberg und Sulgen einig: Zahlreiche Lastwagen stehen am Morgen schon bereit, um ihr Material wenig später in den Fertiger abkippen zu können, der an diesem Donnerstag die rund acht Zentimeter dicke Binderschicht auf die Tragschicht aufbringt.

„Vier Zentimeter bleiben nach oben jeweils übrig“, sagt Sigmund Villing von der Straßenmeisterei in Sulgen – so dick ist die Deck-, sprich Verschleißschicht, die am Freitag aufgebracht werden soll.

Unterschiedliche Dicke

Während auf einer komplett neuen Straße durchgängig eine gleich dicke Binderschicht aufgetragen wird, ist dies in diesem Fall nicht möglich. Je nachdem wie zuvor abgefräst wurde, können dann auch bis zu zwölf Zentimeter zusammenkommen. Deswegen wird später auch nicht nach Quadratmetern Fläche, sondern nach Gewicht abgerechnet. Und je nachdem, wie viel Material gebraucht wird, wird auch nachgeliefert – in diesem Fall kommt es auch aus der Nähe, aus Zimmern o. R.

Noch eine Woche Arbeiten

Bis Ende nächster Woche soll die Straße wieder freigegeben werden können. Dazu wird es erforderlich, dass neben dem Asphalt auch die Markierungen dieser „viel befahrenen Straße“, wie Villing sagt, aufgebracht sind. Und das geht nicht ganz so schnell.

Denn zunächst muss nach Abschluss der Arbeiten der Bereich, der mit Linien versehen wird, hochdruckgereinigt werden. Dabei sollen Öle ausgewaschen werden, die die Haftung vermindern – ansonsten müsste man erst einige Zeit warten, bevor dies möglich wird.

Streckenführung anpassen

Da die Straße eben stark befahren wird, ist es zudem erforderlich, dass zunächst die Linien auf der neu asphaltierten Strecke aufgebracht werden und dann übergangsweise die Streckenführung neu angepasst wird. Denn zwischen den vier Fahrbahnen muss die zwischen Glasbachkurve und Sulgen talwärts liegende Linie der doppelten Fahrstreifenbegrenzung zunächst abgefräst und dann neu aufgebracht werden, da sie nicht mehr so gut reflektiert wie erforderlich. Dies soll voraussichtlich am Mittwoch kommender Woche erfolgen.

Zur Qualitätsprüfung werden Bohrkerne genommen, die jetzt mit Spezialmaterial verfüllt werden. Foto: Wegner

Dazu muss aber zunächst der Verkehr wieder angepasst und die bergwärts fahrenden Verkehrsteilnehmer auf der äußeren Spur geführt werden, damit die Arbeiten gefahrlos ablaufen können.

Mehr Sicherheit nötig

Vor allem die Lastwagen, die mit möglichst hoher Geschwindigkeit eine Baustelle passieren, machen es erforderlich, dass während der Arbeiten heute deutlich mehr auf Sicherheit geachtet wird. So wurde auch beim Asphaltieren in dem jeweiligen Bereich, in dem sich der Fertiger befindet und ein Mitarbeiter der Baufirma direkt am Fahrbahnrand stehen muss, um die Einbauhöhe zu kontrollieren, der Verkehr nur auf einer Spur geführt und je nach Bedarf von Mitarbeitern der Straßenmeisterei gesteuert.

Alternative wäre gewesen, den bergwärtigen Verkehr sonst über Hardt zu leiten, was laut Villing auch „nicht wirklich eine Alternative“ gewesen wäre.

Brandschaden behoben

Gleich mit gerichtet wird übrigens die Fahrbahnstelle kurz vor der Sulgener Abfahrt, die nach dem dortigen Lastwagenbrand im März 2022 nur notdürftig repariert worden war. Deswegen wurde die zweispurige Verkehrsführung bis über die Ausfahrt Haldenhof hinaus verlängert und die Abfahrt Sulgen ist für die Dauer der Maßnahme von der Talstadt her gesperrt.

Die runden Doppellöcher

Kontrolliert
wird im Anschluss an die fertige Straße die Qualität des Materials und des Einwalzens mit zwei Bohrkernen. Nachdem an diesen Stellen das später verfüllte Material meist als erstes „die Fliege“ machte und diese ständig immer wieder neu verfüllt werden mussten, hat die Straßenmeisterei jetzt nach einem neuen Verfahren Ausschau gehalten, das durch Verschmelzen länger halten soll. Erste Löcher wurden damit beispielsweise bereits auf der Zufahrt von der Aichhalder Straße her auf die B 462 verfüllt.