Ein Prosit auf den Finaleinzug: Debora Jetter hat es in den Kreis der letzten zehn Kandidatinnen geschafft, die um den Titel der baden-würtembergischen Bierkönigin antreten. Foto: Luger

32-Jährige unter den letzten zehn Teilnehmerinnen. Ersten Auftritt in Stuttgart absolviert.

Balingen - Debora Jetter hat den nächsten Schritt geschafft: Im Rennen um den Titel der baden-württembergischen Bierkönigin ist die 32-jährige Balingerin im Finale. Sie fühlt sich jetzt schon wie die "Bierkönigin der Herzen".

Nachdem sie den Anruf erhalten hatte, mit dem ihr der Einzug unter die letzten zehn Bewerberinnen mitgeteilt wurde, habe sie sich ungemein gefreut, sagt Debora Jetter im Gespräch mit unserer Zeitung. Im privaten Rahmen sei der Finaleinzug "gebührend gefeiert" worden. Natürlich habe man dabei mit Gerstensaft angestoßen.

Viel Zeit zum Feiern bleibt indes nicht. Mit dem Finaleinzug sind nun Verpflichtungen verbunden. Am Freitag stellten sich die zehn Finalistinnen im Stuttgarter Kaufhof auf der Königstraße vor; erstmals traf Jetter dort ihre Konkurentinnen um den Titel. Und einige weitere Termine stehen bevor, ehe die Bierkönigin des Landes am Sonntag, 5. Mai, ab 17 Uhr auf dem Stuttgarter Frühlingsfest gekürt wird. Eine Jury bestimmt die Würdenträgerin. Darin vertreten sind neben Matthias Schürer, Präsident des baden-württembergischen Brauerbunds, unter anderem auch Nadine Berneis, die frisch gekürte Miss Germany 2019, sowie der Komiker und Unterhaltungskünstler Dominik "Dodokay" Kuhn.

"Beim Prost werden aus Fremden schnell Freunde"

Unter die letzten zehn Bewerberinnen hat es Debora Jetter dank eines offensichtlich enormen Zuspruchs geschafft: Von Mitte Januar bis Ende Februar konnte jedermann online seine Stimme für eine der nach einem umfangreichen Auswahlprozess verbliebenen 20 Kandidatinnen abgeben. Dass sie diese Hürde genommen habe, sehe sie als persönliche Bestätigung, sagt Debora Jetter – und als Anerkennung für das Anliegen, mit dem sie sich den "Wählern" vorgestellt habe: Bier, betont sie, sei "etwas Tolles". Das Getränk habe eine Gemeinsamkeit stiftende Funktion, eine emotionale Komponente: Es bringe Menschen etwa in Kneipen zusammen, aus Fremden würden mit dem "Prost" Freunde.

Mit dem "Adlerbräu" so richtig auf den Geschmack gekommen

Für sie selbst sei es zudem ein Genuss, den Gerstensaft zu trinken und dabei immer neue Geschmäcker zu entdecken. Spannend findet Jetter zudem, dass die vielen unterschiedlichen Sorten – Pils, Export, Hefe, Helles –, die aus den immer gleichen Zutaten hergestellt werden, im Verlauf des Brauprozesses doch ihre ganz eigenen Charaktere entfalten. Für diese Vielfalt wolle sie als Bierkönigin die Werbetrommel rühren.

Auf den ersten Blick hat Debora Jetter mit Bier nicht unbedingt viel zu tun: Die studierte Gymnasialpädagogin für Englisch und Geschichte arbeitet als Sachbearbeiterin im Sanitärgroßhandel für Weinmann & Schanz in Weilstetten. Auf den zweiten Blick allerdings sehr viel: Ihr Gatte Andreas Jetter ist jener Mann, der der Balinger Kultmarke "Adlerbräu" unlängst neues Leben eingehaucht hat. Durch die Aktivitäten ihres Mannes habe sie den Gerstensaft von einer ganz neuen Seite kennengelernt. Und am Ende bedurfte es dann nicht mehr viel Überzeugungsarbeit, bis sie ins Rennen um den Titel der Bierkönigin ging.

Dass dieses Rennen nun auf die letzten Meter geht und ihr einiges abverlangt, ist für Debora Jetter kein Problem: Für Termine und Veranstaltungen wie jenen am Freitag in Stuttgart nimmt sie Urlaub. Ihr Arbeitgeber ermögliche ihr das, ohne Probleme. Für sie selbst sei das auch kein Problem, sagt sie mit einem Lachen: Jetzt, zu Beginn des Jahres, habe sie noch viele Urlaubstage übrig. Die Chance, den Titel zu erreichen, habe sie außerdem nie wieder: Bewerberinnen dürfen maximal 33 Jahre alt sein. 2020 dürfte Debora Jetter also nicht mehr antreten.