Ist da ein Licht am Ende des Tunnels für die von vielen Beeinträchtigungen gebeutelten Fahrgäste der Schwarzwaldbahn? Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die Fahrgäste der Schwarzwaldbahn kommen nicht zur Ruhe. Erneut müssen sie teilweise auf den Bus umsteigen.

Wohl keine andere Bahnverbindung der Region hat so viele unpopuläre Schlagzeilen zu bieten, wie die Schwarzwaldbahn zwischen Villingen und Offenburg.

Als regionale Verbindung wird sie von vielen Pendlern in der Region geschätzt. Touristen lieben sie wegen der tollen Aussicht in die hintersten Zinken der Schwarzwaldhügel, aber auch wegen der Möglichkeit, auf der Strecke die Fahrräder mit dem Zug zu transportieren, um dann ganz gemütlich auf zwei Rädern tolle Schwarzwaldrunden zu drehen.

Die Sache mit dem Radabrieb

Doch die eigentlich beabsichtigte Schwarzwaldbahn-Idylle wird getrübt und das seit Jahren. Die Herausforderungen auf der kurvenreichen und stark ansteigenden Bahnstrecke sind so hoch, dass der Abrieb an den Rädern über die Maßen stark gewesen ist, weshalb in den vergangenen Jahren immer wieder Nachbesserungen und aufwendige Fehlersuchen notwendig geworden waren.

Auch Insider und Bahnkundige schlossen sich an und rätselten über die Ursache, die dem Schwarzwaldbahn-Chaos zugrunde liegen könnte. Von krassen Managementfehlern bei der Deutschen Bahn sprach beispielsweise der Nahverkehrsberater Felix Berschin – in Stuttgart sei man für den südlichen Teil Badens doch arg schnell bei der Sache, die Bahnkunden hier raus aus dem Zug und rein in den Bus zu schicken.

Ein Bild aus 2017 in Haslach, aktuell wie eh und je – gut zwei Monate lang mussten Pendler schon damals den Busverkehr in Anspruch nehmen. Seither waren sie dazu immer wieder gezwungen – auch jetzt wird das wieder notwendig. Foto: Gräff

Immer wieder Schienenersatzverkehr – „wenn das zwischen Tübingen und Stuttgart wäre, würde der Minister sofort sagen, dass hier alles mögliche getan werden muss“, argwöhnt Felix Berschin. Er befürchtet für die „ganz tolle“ Schwarzwaldbahn einen nicht mehr wieder gut zu machenden Imageschaden, wenn die Fahrgäste mal wieder in Busse umsteigen müssen.

Größere Maßnahme für den Sommer geplant

Es ist noch gar nicht lange her, da konnte man auf der Strecke vom Stundentakt nur träumen. Erst im November 2022 war dieses Wunsch-Szenario aus St. Georgener Sicht nach monatelangen, zermürbenden Wartens an den Bahngleisen und einem Zugverkehr allenfalls im Zwei-Stunden-Takt endlich wieder hergestellt.

Auch jetzt kommt dieses Szenario wieder auf die Schwarzwaldbahn-Kunden zu. Waren in der Vorwoche bereits für den Zeitraum vom 17. April bis 11. Mai Bauarbeiten zwischen Triberg und Villingen angekündigt worden, die sich an Tagesrandlagen sogar bis Donaueschingen auswirken und einen Ersatzverkehr mit Bussen zur Folge haben sollen, flatterte in diesen Tagen erneut eine ähnliche Ankündigung der Deutschen Bahn in die Postfächer: Fahrplanänderungen zwischen Offenburg und Hausach.

Vom 11. bis 20. März wird die arg strapazierte Geduld der Bahnfahrer auf der Schwarzwaldbahn also erneut herausgefordert. Der Grund dieses Mal: „eine bevorstehende Baumaßnahme in Offenburg“, so die Mitteilung der Deutschen Bahn, an den Weichen seien Maßnahmen nötig. Betroffen seien die Regionalexpresse mit den Nummern RE 4742 und RE 4747.

Zwischen Offenburg und Villingen werden also erneut vorübergehend Fahrplanänderungen vorgenommen und ein Ersatzverkehr mit Bussen in den Nachtstunden aufgesetzt. Zwar betrifft die neuerliche Maßnahme mit den Nächten nur eine schwächer frequentierte Fahrzeit, trotzdem bedeutet sie für viele Bahnfahrer eine weitere, ärgerliche Umstellung unter vielen. Für den Sommer steht indes darüber hinaus schon weiteres Ungemach im Bahnverkehr der Region bevor: Nachdem im vergangenen Jahr schon eines der beiden Gleise der Schwarzwald-Bahn saniert worden ist, ist geplant, das zweite in diesem Jahr anzugehen. Details zu den Baumaßnahmen, vor allem zur zeitlichen Planung.

Was aktuell passiert

Zu den aktuell anstehenden Maßnahmen indes stehen die Details schon fest: Von Samstag/Sonntag, 11./12. März, bis Sonntag/ Montag, 19./20. März, ist jeweils zwischen 22.30 und 1.10 Uhr mit Behinderungen wegen der Weichenarbeiten in Offenburg zu rechnen. Die betroffenen Züge sind der RE 4742 und der RE 4747. Es ist ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Offenburg und Hausach geplant. Zu Fahrplanänderungen kommt es aufgrund dessen auf der Strecke von Hausach nach Villingen. Folgende Ersatzhaltestellen werden eingerichtet: Offenburg ZOB, Gengenbach Bahnhof, Biberach (Baden) Bahnhof, Steinach Bahnhof, Haslach Bahnhof und Hausach Bahnhof.

Die Fahrzeiten der Züge und Ersatzbusse sind auf bahn.de sowie im DB Navigator verfügbar. Die Ersatzhaltestellen können sich Bahnfahrer bei Google Maps anzeigen lassen und/oder direkt eine Navigation starten.