Bad Wildbad-Calmbach - Für Calmbach kommt es im Oktober knüppeldick. Nach der Sperrung der B  296 wird auch die B  294 gesperrt. Das sorgt nicht nur im Gemeinderat, sondern auch bei den Bürgern für mächtig Unmut.

SPD-Gemeinderat Bruno Knöller findet deutliche Worte: "Ich finde es empörend. Das ist ein völlig unkoordiniertes Verhalten der Behörden. Das geht überhaupt nicht." Eine entsprechende Absprache müsse man "von solchen Behörden erwarten können", so Knöller weiter. Wenn die Holzerntemaßnahmen, die vom Landratsamt Calw angeordnet wurden, bereits mehrfach verschoben worden seien, "kann man es auch noch mal verschieben", so Knöller weiter. Denn so dringend könne es dann auch nicht sein. "Dieses tölpelhafte Vorgehen ist nicht hinzunehmen", findet der Stadtrat deutliche Worte. Er wünscht sich von den Behörden "ein bisschen Einfallsreichtum" und fordert, die Holzerntemaßnahme entweder zu verschieben oder die Bundesstraße nur halbseitig zu sperren.

Auch Würzbacher Steige wird gesperrt

Und das sei ja nicht die einzige Maßnahme, sagt er im Hinblick auf die Sperrung der Würzbacher Steige ab Montag. Wegen Kanalarbeiten wird die Straße zwischen dem Würzbacher Ortsende und Calmbach ab Montag, 17. September, gesperrt. Wie die Stadtverwaltung Oberreichenbach mitteilt, dauert die Sperrung voraussichtlich bis zum 26. September. "Es ist leider nicht zu vermeiden, dass trotz der Sperrung der B 296 auch die Würzbachtalstraße gesperrt werden muss", ist in einer Mitteilung aus dem Sekretariat des Oberreichenbacher Bürgermeisters Karlheinz Kistner zu lesen. Da die Arbeiten an der Bundesstraße jedoch deutlich umfangreicher seien und bis zum Frühjahr 2019 dauerten, müssten noch vor dem diesjährigen Herbst die Kanalarbeiten ausgeführt werden, heißt es aus dem Rathaus weiter. Eine Durchfahrt von Würzbach nach Calmbach ist demnach nicht möglich.

Richtig sauer ist auch Tankstellenpächter Michael Herder: "Die Vollsperrung von zwei Bundesstraßen ist katastrophal." Wegen der Sperrung der B 296 habe er bereits Umsatzeinbußen in Höhe von 30 Prozent hinnehmen müssen. Allein schon die Verlängerung dieser Maßnahme sei für ihn eine Katastrophe, die Sperrung der zweiten Bundesstraße gleichzeitig "ist fatal". Die Ortsdurchfahrt werde "quasi eine Sackgasse und wir liegen mittendrin". Als nächsten Schritt will er sich an Bürgermeister Mack und die beteiligten Behörden wenden.

Info: Arbeiten laufen bis April

(boom). Die Verzögerung bei der B 296 zwischen Calmbach und Oberreichenbach rühre laut Uwe Herzel, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe daher, dass man unter der eigentlichen Straße eine "Sandsteinstraße" gefunden habe – (rechts und links mit Sandsteinblöcken eingefasst und in der Mitte mit kleinerem Sandstein aufgefüllt – die nun zuerst mit einem "Brecher" komplett entfernt werden müsse.

Zudem müsse die Entwässerung anders gestaltet werden als ursprünglich geplant. Da sich das Gebiet in der Wasserschutzzone zwei befinde, müsse das Wasser zurückgehalten werden.

Eine Prognose gibt er nur ungern ab: "Das kommt auf den Winter an. Bei winterlichen Verhältnissen können wir nicht asphaltieren", so Herzel. Wenn es gut laufe, sei die Straße Ende April fertig, aber das sei eben "stark witterungsabhängig".