Möglicherweise hat erneut der Wolf zugeschlagen. (Symbolfoto) Foto: © waidmannsheil – stock.adobe.com

Karl-Otto Hagenlocher entdeckt sieben tote Tiere. Analyse der DNA soll Klarheit bringen.

Bad Wildbad - Sieben Schafe sind in Bad Wildbad möglicherweise erneut einem Wolf zum Opfer gefallen. Das teilte das Umweltministerium von Baden-Württemberg am Samstag mit.

Die toten Tiere wurden außerhalb der Koppel aufgefunden, ein Teil sei wahrscheinlich nach dem Riss ertrunken. Sie wurden demnach im Flussbett der Enz gefunden. Ein achtes Schaf werde vermisst.

DNA-Spuren werden analysiert

Ob es sich bei dem Angreifer um den Wolfsrüden mit der Bezeichnung GW852m handelt, der im Nordschwarzwald schon häufiger Nutztiere gerissen hat, lasse sich erst nach der Analyse der DNA-Spuren sagen.

Bad Wildbad liegt bekanntlich in der sogenannten Förderkulisse Wolfsprävention. Das heißt, in diesem Gebiet bekommen Nutztierhalter finanzielle Unterstützung vom Land, um ihre Herden vor Wolfsangriffen zu schützen.

Fund im Gebiet Wüstenau

Laut Medienberichten habe der Besitzer die toten Tiere am Freitag gegen 14 Uhr entdeckt. Die genaue Fundstelle befinde sich kurz nach dem Ortsausgang in Richtung Enzklösterle am Abzweig in Richtung Meistern, rund 500 Meter vor dem Lautenhof im Gebiet Wüstenau.

Wie Karl-Otto Hagenlocher (Schafzucht Hagenlocher) auf Anfrage unserer Zeitung am Sonntag sagte, seien am Freitag und Samstag Vertreter des Landratsamts Calw vor Ort gewesen. Und am Samstag hätten Mitarbeiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) aus Freiburg die sieben toten Schafe mitgenommen. Der 78-Jährige brachte übrigens, gleich nachdem er die getöteten Tiere entdeckt hatte, die restlichen rund 25 Schafe sicherheitshalber von der Weide in den Stall.

Heiße Debatten

Zur Erinnerung: 2018 lieferten sich Wolfsgegner und Naturschützer heiße Debatten in den Medien - Auslöser war nicht zuletzt der Wolfsriss in Bad Wildbad-Nonnenmiß, bei dem 43 Schafe starben. Einige von ihnen waren bereits tot, als Schäfer Gernot Fröschle am frühen Morgen des 30. April 2018 auf seine Weide kam. Andere ertranken in Panik vor dem Wolf in der Enz oder mussten wenig später notgetötet werden, weil der Wolf sie zumindest schwer verletzt hatte.