Langfristig kann die Qualität des Bad Dürrheimer Mineralwassers nur durch gesunde Böden garantiert werden. Hier engagiert sich das Unternehmen beispielsweise im Projekt mit dem Landwirt Markus Hirt, (rechts) das Mineralbrunnen Geschäftsführer Ulrich Lössl gerade begutachtet. Foto: Bad Dürrheimer Mineralbrunnen

Die Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH engagiert sich seit Jahren in der Landwirtschaft. Bei dem Unternehmen sieht man es als wichtig an, dass Regenwasser im Boden versickert und so das Grundwasser speist.

Gemeinsam mit Landwirt Markus Hirt vom Birkenhof in Bad Dürrheim werden bodenschonende Bewirtschaftungs- und Anbaukonzepte in der Praxis getestet. Nach Angaben des Mineralbrunnens sieht man gute Fortschritte in der Bodenqualität.

Artenvielfalt unterstützen

Ein gesunder Boden ist reich an wertvollen Mikroorganismen und auch Regenwürmern, die den Boden lockern. Das fördert insgesamt eine gute Wasserspeicherfähigkeit, so die Angaben. Bei langen Trockenperioden sei dies besonders wichtig. Durch seine lockere Struktur erleichtert so ein Boden aber auch die landwirtschaftliche Bearbeitung. Das spart Markus Hirt Zeit und Energie. Und ganz nebenbei unterstützt er damit auch die Artenvielfalt, denn in diesen Böden ist Leben.

Mineralwasser aus sieben Quellen

Wie Wasserentnahme kooperativ und nachhaltig funktionieren kann, zeigt das Beispiel des Bad Dürrheimer Mineralbrunnens seit 1958: Das Mineralwasser des Unternehmens wird aus sieben, über das Stadtgebiet verteilten Quellen aus einer Tiefe von bis zu 170 Metern gepumpt, die in den 1950er Jahren von der Stadt Bad Dürrheim gebohrt worden waren. Die Wasserentnahme war und ist jedoch begrenzt.

Pro Tag wird wesentlich weniger Mineralwasser entnommen, als auf natürliche Weise neu entsteht: Durch Niederschlag, der versickert und über Jahrzehnte durch die zahlreichen Erd- und Gesteinsschichten des Schwarzwalds und der Baar, der Hochebene rund um Bad Dürrheim, fließt.

Beitrag für kurörtliche Infrastruktur

Gleichzeitig sorgt ein partnerschaftlicher Entnahmevertrag dafür, dass die Stadt seit der Gründung des Mineralbrunnens von der Entnahme mit profitiert. Das Unternehmen zahlt somit nicht nur den in Baden-Württemberg obligatorischen Wasserpfennig, es zahlt einen nennenswerten Betrag pro Kubikmeter Mineralwasser, der der kurörtlichen Infrastruktur, also dem Gemeinwohl, zugutekommt.

Genaue Zahlen möchte Geschäftsführer Ulrich Lössl nicht nennen, nur so viel: Es ist ein Vielfaches mehr, als das Unternehmen für das Leitungswasser zahlt, das es von der Stadt erhält.

Wasserschutz auch Bodenschutz

Wasserschutz ist auch Bodenschutz. Weil das Wasser von Bad Dürrheimer aus der Tiefe gewonnen wird und kein übliches Grundwasser ist, sind die Quellen des Mineralbrunnens auch in den nächsten Jahren sicher. Aber auch Geschäftsführer Ulrich Lössl blickt mit Sorge auf die Grundwasserentwicklung: „Unser Ziel ist es, dass das Regenwasser tatsächlich im Boden versickert und nicht abfließt und dann durch Flüsse unwiederbringlich in Meere fließt und damit zu Salzwasser wird. Deshalb haben wir schon vor einiger Zeit damit begonnen, den Bodenschutz als nachhaltige Komponente in unsere Firmenpolitik zu integrieren. Denn nur durch einen gesunden Boden fließt ein reines Wasser und nur ein gesunder Boden leitet das Wasser auch in die Tiefe.“

Bodenschutz geht alle an, findet man bei Bad Dürrheimer. Aus diesem Grund hat das Unternehmen vor zwei Jahren begonnen einen jährlichen Bodentag durchzuführen. Ziel ist hierbei Landwirte und Interessierte mit Fachvorträgen zu sensibilisieren, um bei Anbau und Bewirtschaftung den Bodenschutz zu verstärken. Marketingleiter Michael Neuenhagen freut sich darüber, dass in der Zwischenzeit auch andere Mineralbrunnen ähnliche Veranstaltungen durchführen: „Es ist gut, wenn viele dieses Thema aufgreifen, denn ein gesunder Boden geht uns alle an.“