Am Bad Dürrheimer Bodentag wird deutlich: Es geht nicht ohne die Lebensgrundlage Boden. Bodenschutz und der Erhalt der Wasserqualität gehen Hand in Hand.
Nur durch einen gesunden Boden, haben wir gesundes Wasser: Unter diesem Motto finden sich 55 praktizierende Landwirte aus der Umgebung im Umweltzentrum auf der Schwenninger Möglingshöhe zusammen.
Ulrich Lössl, Geschäftsführer von den Mineralwasserbrunnen und Veranstalter des Bad Dürrheimer Bodentags, erklärt den Anlass für dieses Zusammenkommen: Ein guter Boden ist Grundlage für natürlich reines Mineralwasser, die wichtigste Ressource seines Unternehmens.
Das Wasser ist gefährdet
Durch Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Düngung, ist dieses gefährdet. Die allgemeine Trinkwasserqualität leidet darunter bereits. Für die Mineralwasserbrunnen von der Getränkemarke Bad Dürrheimer besteht noch keine Gefahr, da diese tiefer im Boden liegen. Mit Blick in die Zukunft möchte
Die gemeinsame Grundlage verbindet
Ulrich Lössl ist es ein Anliegen mit der regionalen Landwirtschaft zusammenzuarbeiten, schließlich haben alle das gleiche Interesse an einem gesunden Boden. „Das ist das Ding was uns verbindet“, sagt der Geschäftsführer des Mineralbrunnens. Bernhard Bolkart, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) stimmt zu: „Bodenschutz ist ein Thema, was die Landwirtschaft bewegt.“ Er erklärt, dass früher beispielsweise im Marbacher-Tal die Belastung des Grundwassers durch Überdüngung zu hoch war.
Viele Online-Zuschauer
Jetzt jedoch zählt nur noch 1,6 Prozent der Fläche Baden-Württembergs nach einer Einordnung der Wasserschutz-Initiative des Landes zu den kritischen Gebieten.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat Baden-Württemberg damit einen großen Vorsprung im Wasser- und Bodenschutz. „Wir haben gute Arbeit geleistet.“, sagt Bolkart.
Der erste Fachvortrag von Wolfram Wiggert über die Kreislaufwirtschaft wird von 30 weiteren Zuschauern über einen Livestream mitverfolgt. Der Betreiber des Haslachhofs in Löffingen im Hochschwarzwald gibt Einblick in seine tägliche Arbeit auf 400 Hektar und in sein System der Kreislaufwirtschaft. „Es dreht sich alles um den Boden, was wir in der Landwirtschaft machen.“
Fruchtbarer Boden speichert Wasser
In einem Teelöffel Boden leben eine Millionen Bakterien, 120 Tausend Pilze und 25 Tausend Algen. Wolfgang Abler erklärt wie die natürliche Bodenfruchtbarkeit durch Humusaufbau gesteigert werden kann. Dies ist gerade jetzt wichtig, denn in den letzten 150 Jahren hat die Welt beinahe die Hälfte des fruchtbaren Bodens verloren. Geht es weiter wie bisher, könnten bis 2050 90 Prozent der weltweiten Landfläche unbenutzbar sein. Jedoch braucht es humusreichen Boden, denn dieser kann Wasser besser speichern.
Viel Diskussion
Die Fragerunden nach den circa 45-minütigen Fachvorträgen bieten Platz für Diskussion, Erfahrungsberichte und Meinungsaustausch. Es geht um Bio-Produktion und Mutterkuhhaltung, über Direktsaat und Biogasanlagen und um alles, was die Landwirte beschäftigt. Die Wichtigkeit der Themen jedoch geht über den Bereich der Landwirtschaft hinaus und es wird schnell klar: Bodenschutz ist eng verbunden mit Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel.