Profis haben den Lehrlingen im Backhäusle in Burgfelden gezeigt, was es beim Brotbacken zu beachten gibt. Foto: Schweizer

Brotbacken ist auf dem Vormarsch. Daher hat der Förderverein Burgfelden zu seinem monatlichen Backtag erstmals einen Schnupperbackkurs angeboten.

Albstadt-Burgfelden - "Passen Brot und Kunst zusammen?" fragte sich das Vorstandsteam des Fördervereins Burgfelden, und die Antwort war klar: "In Burgfelden: ja!". Deshalb verknüpfte der Verein den Kurs mit der Finissage zu Karin Becks Ausstellung "Gegen die Kälte" im Bürgerhaus.

Nicht wenige hatten das Backteam auf einen Kurs angesprochen, denn im eigenen Backofen daheim klappte es bei vielen einfach nicht – anders als im Backhaus Burgfelden, wo einmal monatlich die Möglichkeit besteht, den eigenen Brotteig ausbacken zu lassen. Schon am Vorabend hatte Stefanie Doldinger den Ofen im Backhäusle angeheizt – "bei diesen April-Temperaturen ist es notwendig".

Der Anheizer ist Frühaufsteher

Hans Schairer feuerte am frühen Samstagmorgen um 6.30 Uhr den Ofen an, und so konnte um 9 Uhr der kostenlose Schnupperbackkurs beginnen, zu dem sich sieben Interessierte angemeldet hatten. Stefanie Doldinger und Hans Schairer erklärten die Zutaten und die Vorbereitung, ehe es ans Kneten ging – in der größten Teigknetmaschine für den Privatgebrauch von Häussler kein Problem.

Sauerteig für den Geschmack

Aus acht Kilogramm 1050er-, Weizen- und Vollkornmehl, aus Roggenmehl – tags zuvor als Sauerteig angesetzt, um den säuerlichen Geschmack im Brot zu erzeugen –, aus Hefe, Magerquark und Jodsalz entstand bald ein geschmeidiger Teig. Die Teilnehmer hatten Zeit zur Unterhaltung, als Stefanie Doldinger plötzlich unterbrach: "Hört ihr, der Teig schwätzt!" Das sei ein gutes Zeichen, denn dann seien alle Zutaten gut vermischt und der Teig glatt. "Die Maschine ist genial für diese Menge", fand Doldinger. Den fertigen Teig füllten die Teilnehmer in zwölf Körbe und schossen ihn ein den Ofen. Gegen eine Spende gab es die Brote zum Mitnehmen.

Die Teilnehmer nehmen weite Wege auf sich

Vorher waren die 23 angemeldeten Teiglinge aus privaten Haushalten im 280 Grad heißen Ofen gebacken worden. Um sie kümmerte sich "Backmeister" Hans Schairer, während Stefanie Doldinger mit den Kursteilnehmerinnen im Bürgerhaus bei Kaffee und Butterbrezeln die Ausstellung besuchte.

Gekommen waren nicht nur Albstädter: Julia Wild aus Rosenfeld war schon lange am Brotbacken interessiert – "jetzt kann ich’s selber mal probieren", freute sie sich. Ilse Broß aus Schömberg hatte trotz des Winterwetters den Weg auf die Alb auf sich genommen – nach erfolglosen Versuchen daheim. Dasselbe hat Jennifer Löffler aus Burgfelden erlebt: "Darum lassen wir uns von Leuten vom Fach belehren." Gelernt hat sie dabei, dass Brotbacken einfach eine lange Zeit dauert.

Tolles Ambiente und viele Gespräche

Die Künstlerin Karin Beck stellte sich am letzten Tag ihrer Ausstellung "Gegen die Kälte" den Fragen von Melanie Löckel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Albstadt. "Ich bin mit dem Verlauf höchst zufrieden, es hat mir sehr viel gebracht, und ich habe viele lange Gespräche zu meinen Bildern geführt", freute sich Karin Beck, die sehr dankbar war für den schönen Ausstellungsraum.

Richtig zufrieden war am Ende auch Stefanie Doldinger: Zum einen, weil "im tollen Bürgerhaus nach jahrelanger Pause wieder eine Ausstellung an der Traufgangmeile stattfand", weil das Interesse am Backkurs groß war, der im Sommer wiederholt wird, und weil ihr Hefezopf allen schmeckte.