Für ihre langjährige Tätigkeit von über 40 Jahren als selbstständige Meister wurden viele Meisterinnen und Meister im Deißlinger Café Hirt von Kreishandwerkermeister Andreas Frank (rechts), Angelika Rauser von der Geschäftsstelle Rottweil und Thomas Kaiser von der Handwerkskammer Konstanz (zweiter von rechts) geehrt. Foto: Riedlinger

Der Goldene Meisterbrief wird an zahlreiche tatkräftige Handwerker verliehen. Die Laudatoren sprechen von einer beeindruckenden Lebensleistung.

Am vergangenen Freitag ehrte die Kreishandwerkerschaft verschiedene Meisterinnen und Meister aus dem Kreis Rottweil, die bereits vor 40 Jahren ihren Meisterbrief abgelegt hatten, mit der Verleihung des Goldenen Meisterbriefes der Handwerkskammer Konstanz für ihre langjährige Tätigkeit als selbstständige Meister.

„Tage wie dieser heben Wichtiges hervor“, sagte Kreishandwerksmeister Andreas Frank in der Begrüßung, der mit Angelika Rauser als Leiterin der Geschäftsstelle Rottweil der Handwerkskammer und Thomas Kaiser von der Handwerkskammer Konstanz die Ehrungen vornahm. Frank betonte den hohen Wert der langjährigen Tätigkeit der Meister für Staat und Gesellschaft.

Die Frauen sind unverzichtbar

Neben den handwerklichen Fähigkeiten hätten die Meister auch gelernt auf der kaufmännischen Seite zu bestehen. Auch wenn heute durch moderne Maschinen manches erleichtert werde, seien sie doch technisch sehr gefordert. Meist seien auch ihre Ehefrauen im Betrieb unverzichtbar. Er gab auch zu bedenken, dass der heutige Wohlstand so vermutlich nicht erreicht worden wäre, wenn die Väter damals schon an die Vier-Tage-Woche gedacht hätten.

Rottweils Bürgermeisterin Ines Gaehn nahm ebenfalls an der Verleihung teil. „Was für eine beeindruckende Lebensleistung“ lobte sie die anwesenden Meister. Sie und ihre Familien hätten entscheidende Beiträge für die Wirtschaft geleistet. Der Erfolg sei nicht vom Himmel gefallen, sondern durch harte Arbeit und Hingabe an der Beruf gekommen. Die Meister und auch ihre Ehefrauen und Familien hätten sich über viele Jahre den Herausforderungen gestellt und seien als Herzstück des Staates unverzichtbar.

Durchhalten ist das Wichtigste

Ähnlich äußerte sich auch Steffen Schlenker von der Volksbank Deißlingen, der „den enormen Einsatz der Anwesenden über all die Jahre“ würdigte und der Kreishandwerkerschaft einen Spendenscheck überreichte.

Voll des Lobes war auch Thomas Kaiser von der Handwerkskammer Konstanz: „Sie haben Unglaubliches geleistet in den letzten 40 Jahren. Basis war die Meisterprüfung, jedoch ist das Durchhalten danach eines der wichtigsten Prädikate. Vieles hat sich gravierend geändert: damals musste man sich um das Image des Handwerks keine Sorgen machen, heute ist das zum Teil anders.

Schreiner ehrt Glaser

Bei den hohen Erwartungen der jungen Leute heute können wir den Forderungen und Wünschen nicht immer gerecht werden. Aber wir und Sie können zeigen, dass es Spaß macht und man sehr viel erreichen kann im Handwerk. Sie haben 40 Jahre lang Verantwortung nicht nur den Kunden gegenüber, sondern auch für Lieferanten gezeigt und sehr viel Zeit und Mühe in den eigenen Betrieb gesteckt. Dazu kann man Ihnen nur herzlich gratulieren. Ich möchte Sie um eines bitten: Bleiben Sie dem Handwerk weiterhin verbunden!“

Dass die Handwerker-Innungen untereinander eine herzliche Zusammenarbeit pflegen wurde bei der Ehrung in Deißlingen auch dadurch klar, dass Schreinermeister Arndt Emminger die Ehrung von Glasermeister Willi Spath vornahm, der sich schließlich nicht selbst ehren konnte.

Es gibt viele Ehrungen

Im einzelnen wurden geehrt: Bäckermeister Roland Seifert (Schiltach), Elektroinstallateurmeister Hermann Notheis (Dunningen), die Fleischermeister Paul Fehrenbacher (Schramberg), Manfred Maurer (Fluorn-Winzeln), Dieter Netzer (Schömberg) und Johann Pfister (Dietingen), die Friseurmeister Peter Raimund Gau (Trichtingen), Reiner Vögele (Sulz) und Thomas Wössner (Aichhalden), die Friseurmeisterinnen Carola Matt (Dunningen) und Anna Maria Pfister (Sulz), Glasermeister Willi Spath (Vöhringen), Kraftfahrzeugelektrikermeister Manfred Bedrunka (Herrenberg), die Kraftfahrzeugmechanikermeister Klaus Fischer (Eschbronn), Walter Götz (Vöhringen) und Karl Anton Mauch (Dunningen), Maurer- und Betonbauermeister Bernd Weik (Sulz-Mühlheim), Maurermeister Karl Göhler (Rottweil), Metallbauermeister Martin Mauch (Schramberg), Schornsteinfegermeister Georg Moosmann (Aichhalden), die Schreinermeister Walter Härle (Oberndorf) und Kurt Teufel (Schramberg), Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister Hans-Peter Storz (Aichhalden) und Zimmermeister Heiner Maute (Rottweil).