Die Planung des Nahwärmeausbaus in Bad Rippoldsau-Schapbach geht voran. Über den aktuellen Stand wurde nun informiert.
Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bad Rippoldsau-Schapbach wurde der aktuelle Stand des Nahwärmeausbaus in der Doppelgemeinde vorgestellt. Dazu waren der Architekt und Ingenieur Klaus Gall vom Ingenieurbüro Gall+Gärtner, der Geschäftsführer des ökologisch orientierten Beratungs- und Beteiligungsunternehmens „Clean Energy“ mit den Schwerpunkten Klimaschutz und regenerative Energien Jörg Dürr-Pucher sowie Leon Bührer vom Ingenieurbüro Zelsius eingeladen worden.
Wie Bürgermeister Bernhard Waidele zur Begrüßung in der Gemeinderatssitzung sagte, steht das Gremium unter erheblichem Zeitdruck, da in der Ringstraße und in der Hans-Jakob-Straße Straßenbaumaßnahmen anstehen. Es sollen dort nicht nur die Rohre für die Nahwärme, sondern auch Leitungen für Breitband, Niederspannungskabel und neue Wasserrohre mitverlegt werden. Das Interesse zum Anschluss an die Nahwärme sei deutlich gestiegen.
Ertüchtigung der Heizzentrale im Klärwerk
Klaus Gall ist Mitbegründer der Nahwärmegenossenschaft in Pfalzgrafenweiler und hat auch bei anderen Nahwärmekonzepten im Landkreis Freudenstadt mitgewirkt. Gall stellte seinen Part am Projekt in Bad Rippoldsau-Schapbach vor. Dazu gehören der Bauantrag von der Ertüchtigung der Heizzentrale im Klärwerk bis zur Genehmigung, die Werksplanung und die Vergabe der Ausschreibungen.
Die Machbarkeitsstudie sei in Arbeit, die Anträge auf Förderung seien gestellt, führte Leon Bührer weiter zur Projektentwicklung aus. Mit der Baugenehmigung werde bis zum 10. Februar 2024 gerechnet.
Baubeginn ist abhängig von der Witterung
Zwischenzeitlich soll mit der Planung für die technische Ausrüstung fortgefahren werden, so dass mit der Ausschreibung noch im Dezember 2023 begonnen werden kann und die Auswertung der Angebote sowie die Vergabe bis Mitte Februar abgeschlossen werden können.
Der Baubeginn für die Erdarbeiten sei im März 2024 vorgesehen, so Bührer, allerdings abhängig von der Witterung. Unwägbarkeiten könnten sich noch durch die Fremdgewerke wie Wasserleitungen, Erdkabel und Breitband ergeben, merkte er an.
Als voraussichtlicher Probebetrieb bis zur Inbetriebnahme des Wärmenetzes ist der Zeitraum vom 15. November bis 16. Dezember 2024 vorgesehen.
Hackschnitzel aus dem eigenen Wald
Von den Gemeinderäten kamen nach der Vorstellung verschiedene Fragen. So wollte Bruno Armbruster (CDU) wissen, wo die Hackschnitzel gelagert werden. Dazu sagte Gall, dass die Klärbecken als Lagerhalle genutzt werden. Für Armbruster war dies eine ungenügende Antwort, da die Gemeinde aus dem eigenen Wald Hackschnitzel einsetzen will und diese noch eine Restfeuchtigkeit haben und zunächst getrocknet werden müssen. Gall sagte, dies sei bislang nicht eingeplant, könne aber noch berücksichtigt werden, zumal noch genügend Platz vorhanden sei.
Bührer stellte auf Nachfrage noch die Anschlussdichte in den vorgesehen Straßenzügen vor. Vom Kurhaus bis zum Klärwerk sei diese recht hoch.