Über 200 Teilnehmer hatten sich zu einer Anti-Corona-Demonstration am Samstag in Schramberg auf dem Rathausplatz eingefunden. Dort gab es eine Kundgebung mit mehreren Rednern. Foto: Fritsche

Zu einem Aufeinandertreffen von Corona-Gegnern und der Antifa ist es bei der zweiten Anti-Corona-Veranstaltung am Samstag in der Schrambeger Innenstadt gekommen. Dabei kamen auch Feuerwerkskörper zum Einsatz.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Von Johannes Fritsche  und Stephan Wegner
Schramberg. Zu einem Aufeinandertreffen von Corona-Kritikern und der Antifa ist es bei der zweiten Anti-Corona-Veranstaltung am Samstag in der Schramberger Innenstadt gekommen. Dabei kamen auch  Rauchpatronen zum Einsatz.
Ohne direkte Konfrontation blieb eine Demonstration von Corona-Maßnahmen-Gegnern, zu der der Schramberger Fabian Daiker aufgerufen hatte, beim Aufeinandertreffen der Demonstranten unweit des Rathausplatzes mit Gegendemonstranten: Dort hatten sich neun Antifa-Anhänger mit zwei Transparenten am Beginn der Fußgängerzone in der Hauptstraße den wohl mehr als 200 Demonstranten, die vom Schloss aus gestartet waren, in den AWeg gestellt. Diese wurden sofort von der anwesenden Polizei abgeschirmt.
 Die Veranstalter des Zuges entschlossen sich aus diesem Grund umgehend, von ihrer geplanten Route durch die obere Hauptstraße abzuweichen. »Wenn wir versuchen, uns durchzusetzen, wird die Veranstaltung möglicherweise aufgelöst«, verkündete der Organisator über das Megafon.  So bog der Demonstrationszug direkt über die Oberndorfer Straße in Richtung Rathausplatz, um dort anschließend die Kundgebung abzuhalten.
»Great Reset, aber nach unseren Regeln«, war auf dem Plakat einer Demonstrantin zu lesen. Das und die Themen Maskenpflicht, Testpflicht, Impfen, Einschränkungen der Freiheit,   das drohende Aus für Fachgeschäfte und Gastronomie, Kritik an der Berichterstattung durch die Leitmedien,  immer wieder  das Wohl der Kinder, aber auch Begriffe wie »Bevölkerungsumbau« und  »Stolz auf Deutschland«: Diese Themen fanden sich immer wiederkehrend auf Plakaten, Transparenten und in den Beiträgen der    Redner. Unter diesen auch Harald im Spring aus Schiltach, der sein Corona-Gedicht vortrug, das die regionalen Nachrichtenblätter nicht als Anzeige abdrucken wollten. Und »nicht ausgrenzen, wenn man abweichende Meinungen zu Corona äußert«, fordert zum Beispiel der  Schramberger Roman Lasota. Ein weiterer Redner schlug den Bogen von der Pandemie bis zur digitalen Währung und dem Klimawandel. 
Zu Beginn des »Stadtmarschs« hatte  der Organisator an die Teilnehmer appelliert, die Auflagen (Maske tragen) einzuhalten und die Anweisungen der Polizei zu respektieren. Am Ende der Veranstaltung um 16.30 Uhr bedankte er sich unter dem Beifall der Demonstranten  bei der Polizei:  Diese waren nach Angaben des Polizeipräsidiums  Konstanz mit 27 Beamten im Einsatz.
Der »Pestdoktor« kommt
Unter dumpfen Trommelschlägen war bereits ab 11 Uhr der »Pestdoktor« und sein geisterhaftes Gefolge von circa 30 Maskierten im wankenden Gleichschritt vom Gymnasium zum Rathausplatz gezogen. Mit umgehängten Schildern wie zum Beispiel »Verratet Eure Nachbarn«, oder »Es gibt keine Experten außer Drosten«. Die Zuschauer in der Fußgängerzone waren beeindruckt und filmten mit ihren Handys, Kinder schauten verwirrt.  Vor dem Rathaus deklamierte Pestdoktor Eisenbarth dann: »Die einzige Art gegen die Pest zu kämpfen ohne Sorgen, ist in Unterwürfigkeit und Hörigkeit vor euren hohen Herren verborgen.«

27 Beamte des Polizeipräsidiums Konstanz waren im Einsatz.