Mit einer fulminanten Feuershow geht das zweitägige Kulturfest am Sonntagabend zu Ende. Foto: Siegmeier

Die Veranstalter sind zufrieden: Mehr als 5000 Teilnehmer gab es bei der Kundgebung und dem Kulturfest am Wochenende.

Mit einer fulminanten Feuershow in der Fußgängerzone ging am Sonntagabend das zweitägige Kulturfest zu Ende, das das „Bündnis für Demokratie und Vielfalt“ neben der Kundgebung gegen den Landesparteitag der AfD organisiert hatte. Nach der Kundgebung vor der Stadthalle, bei der Rottweil deutlich Flagge zeigte, begann das Kulturfest in der Innenstadt, für das unzählige Kunst- und Kulturschaffende innerhalb kürzester Zeit ein buntes Programm für alle Generationen auf die Beine gestellt hatten.

Lesungen, Führungen, eine antifaschistische Weinprobe, jede Menge Musik und Unterhaltung konnten die Besucher zwei Tage lang genießen. Und das taten sie ausgiebig. So platzte etwa das Zimmertheater am Samstagabend fast aus allen Nähten, was die Veranstalter natürlich besonders freut.

Programm für Groß und Klein ist in der Innenstadt geboten. Foto: Siegmeier

„Wir waren mit dem Wochenende sehr zufrieden. Wir hatten eine großartige Kundgebung, die gezeigt hat, dass Rottweil bunt und vielfältig ist. 2000 Teilnehmer ist eine sehr gute Zahl“, betonte Thomas Busch vom Orgateam in der Abschlusspressekonferenz. Die Idee, die Kundgebung mit einem Kulturfest zu verbinden, sei sehr gut gewesen, was die Besucherzahl von nahezu 5000 eindrücklich beweise.

Kultur entgegensetzen

Neben den Aktionen in der oberen Hauptstraße habe es an vielen weiteren Orten kleine, aber feine Kulturveranstaltungen gegeben. „Das zeigt, dass es gut ist, dem politischen Rahmen auch ein Programm mit Kultur entgegenzusetzen“, resümierte Busch. Da Emil Sänze wiedergewählt wurde, geht Busch davon aus, dass es auch künftig AfD-Veranstaltungen in Rottweil geben werde, denen man dann erneut etwas entgegensetzen wolle. Mit allen Kulturschaffenden sei man durch die Organisation der Veranstaltung jetzt in gutem Kontakt.

Stadtgesellschaft bekennt sich klar

Busch ist auch erfreut, dass die Stadtgesellschaft sich klar bekannt hat und zivilgesellschaftlich weiter zusammengerückt ist. Ein deutliches Zeichen sei zudem die hervorragende Teilnahme am Flashmob „Respekt“, zu dem das Forum Kunst aufgerufen hatte. Hier hätten die Teilnehmer bunt und vielfältig Flagge für Demokratie und gegen Hass und Hetze gezeigt.

In der Fußgängerzone lässt es sich am Sonntag gut verweilen. Foto: Siegmeier

Und was gibt es zur Gegendemo gegen die Gegendemo zu sagen? Kurzfristig war ja vom Verwaltungsgericht untersagt worden, dass der Autokorso, den die Montagsspaziergänger organisiert hatten, in die Fußgängerzone einfährt. „Auch der Autokorso lief friedlich ab“, sagte Busch.

Sicher finanziert

Finanziert wurde das Kulturfest über eine Crowdfunding-Aktion und Spenden vor Ort. Bei der Crowdfunding-Aktion waren bereits im Vorfeld 4500 Euro zusammengekommen. „Und wir hatten Sicherungseinlagen der 26 Bündnispartner. Das war toll, denn die waren wie eine Ausfallversicherung“, so Thomas Busch. Dass die Künstler sich freiwillig zu Teilnahme gemeldet und auch auf ihr Honorar verzichtet hätten, das sei ein tolles Signal gewesen.

Alles in allem zieht das Orgateam aus Hannes Dürr, Elke Reichenbach und Thomas Busch eine überaus positive Bilanz des facettenreichen Wochenendes, „von dem alle auch etwas mitnehmen konnten“, so Busch abschließend.