Die alte Musikmuschel soll als Veranstaltungsfläche dienen. Foto: Monika Braun

Der alte Kurpark in Baiersbronn soll märchenhaft werden. Dafür laufen seit einigen Wochen die Arbeiten. Für die Gartenschau im Jahr 2025 wird der Kurpark saniert und unter dem Thema Märchen neu gestaltet.

Das Märchen “Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff spielt bei der Neugestaltung des Kurparks eine zentrale Rolle, denn der alte Kurpark bildet die Achse zum Hauff-Museum im Oberdorf.

„Der Kurpark ist in die Jahre gekommen, er ist nicht mehr attraktiv. Aber wir wollen ihn erhalten“, sagt Daniel Armbruster vom Bauamt in Baiersbronn. Der künftige Märchenpark bekomme neue Wege, die gepflastert werden. Die alten Asphaltwege müssten weichen, erklärt Armbruster.

Teichanlage wird freigelegt

Die bisher eher versteckte Teichanlage wird freigelegt und ein Zugang geschaffen. Und auch ein Wasserfall soll herausgearbeitet werden. „Wir möchten es so gestalten, dass man unter dem Wasserfall durchlaufen kann und so in die Höhle des Holländer Michel, einer zentralen Figur in Hauffs Märchen, gelangt“, erklärt der Fachmann. Neue Sitzmöglichkeiten sollen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Ein weiterer zentraler Punkt der Sanierung wird die alte Musikmuschel sein.

„Wir nutzen das Gelände. Die vorhandenen Sandsteinmauern sollen zu Sitzstufen umgebaut werden. Alles ist natürlich mit dem Naturschutz abgesprochen“, sagt Daniel Armbruster. So könnten die Gäste und Besucher nicht nur auf dem Platz vor der Veranstaltungsfläche sitzen, sondern auch seitlich daneben.

„Im kommenden Jahr soll dann noch die Elektrik und die Beleuchtung der Bühne erneuert werden. Denn das Ziel ist es, dort kleine Konzerte und Vorführungen stattfinden zu lassen.“ Während der Gartenschau sollen dort Märchenaufführungen stattfinden.

Zudem, so Armbruster, solle der Wasserlauf, der aktuell noch unterirdisch verläuft, freigelegt und zugänglich gemacht werden. Ein Holzdeck oberhalb der Teichanlage soll der Platz der Märchenfigur Glasmännle werden.

Ebenso werden die Sitzbänke im Park modernisiert. Ein Sandsteinsockel dient dabei als Unterkonstruktion für die Sitzbanklatten.

Die gesamte Planung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Büro Planstatt Senner und dem Bauamt. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme liegen bei 390 000 Euro. Davon werden 60 Prozent über das Förderprogramm Tourismus und Infrastruktur finanziert. Für die Gemeinde verbleibe ein Eigenanteil von etwa 156 000 Euro.

Abschluss bis Mai

Bis Mai sollen die Arbeiten bereits abgeschlossen sei. Man sei gut im Zeitplan. Die Bepflanzung werde von der Gemeindegärtnerei übernommen.

Heiko Klumpp von der Baiersbronn Touristik ist in die Pläne für die Märcheninstallation involviert. „Wir arbeiten eng mit dem Team vom Märchenmuseum zusammen und möchten ein Konzept für die Präsentationsart des Märchens ‚Das kalte Herz‘ erstellen“, sagt er. Ob es in Richtung Audio-Installation geht oder in eine andere Art der Darstellung, stehe noch nicht fest. Ziel sei es, das Hauff-Märchen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass es für alle Altersklassen interessant sei. „Der Schulweg führt durch den Kurpark, vielleicht gelingt es uns, auch die Schüler anzusprechen“, so Klumpp. Denn das Märchen vermittle eine Botschaft.

Klumpp betont, dass die Gartenschau insbesondere für die Bürger Baiersbronns viele Vorteile bringe. Die dauerhafte Umgestaltung des alten Kurparks sei einer davon. Sie steigere die Lebensqualität im Ort.