Johann Lafer (rechts) stellte sich den Fragen von Frank Krause (links) und gab Bürgermeister Gerhard Feeß einen entscheidenden Kochtipp. Foto: Sannert

Sternekoch und TV-Moderator bei Frank Krause im Forum Altensteig zu Gast.

Altensteig - Weshalb kocht man ein Spiegelei in der kalten Pfanne, Spargel keinesfalls im Wasser, und was isst ein Sternekoch in seiner Freizeit? Fragen, die Frank Krause im Forum Altensteig seinem Gast Johann Lafer stellte.

Der Sternekoch und TV-Moderator erwies sich auch beim achten Forum in Altensteig als Quotenbringer. Nicht einmal mehr Stehplätze gab es, als Johann Lafer mit Bürgermeister Gerhard Feeß und dem Moderator des Abends, Frank Krause, den Bürgersaal betrat.

Neben Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft waren viele Hobbyköche und solche, die es nach diesem Abend vielleicht erst werden, gekommen, um von Johann Lafer zu erfahren, was er von Fast Food hält, wie ein gesundes Frühstück aussieht, warum Kochshows derzeit boomen und warum viele Verbraucher dennoch im Supermarkt zur Tütensuppe greifen.

Viele essen "auf einem Kanaldeckel"

Doch bevor Krause, Chefreporter der Stuttgarter Nachrichten, seine Fragen stellen konnte, wollte Bürgermeister Feeß einen Tipp vom Sternekoch. Weshalb man ein Spiegelei nicht in der heißen Pfanne braten dürfe, wollte Feeß wissen und bekam sogleich eine fachmännische Antwort. Man schlage das Ei in eine mit Butter eingeriebene, kalte Pfanne und erhitze es anschließend langsam auf dem Herd. "Nur so wird das Spiegelei perfekt saftig", erklärte Lafer und erhielt dafür seinen ersten Applaus.

Auch in Altensteig warb er für eine gesunde Ernährung, die bei ihm mit einem ausgewogenen Frühstück mit Müsli, Schwarzbrot und Spiegelei beginne. "Die Frage, die ich mir stellen muss, ist, was muss ich essen, um mich wohlzufühlen?", sagte der Starkoch, der vor allem bei Kindern im Wachstum für eine ausgewogene Ernährung plädierte. "Wir müssen die Kinder in die Küche holen", machte er deutlich. Wer nur immer den Tisch decken und Geschirr spülen müsse, gehe nicht gerne an den Herd, und "wer keine Beziehung zu Lebensmitteln hat, der hat auch keine Beziehung zum Kochen", unterstrich er seine Meinung.

Dazu gehört für ihn auch, die Äpfel beim benachbarten Landwirt und nicht im Supermarkt zu kaufen und vor allem kein Pfannkuchenteig aus der Flasche. Wer es nicht schaffe, Eier, Mehl, Milch, Salz oder Zucker zusammen zu rühren, der könne sich auch gleich ein Bett im Krankenhaus anmieten und sich eine Flasche anhängen lassen: "Dann brauchst du nicht mehr kochen!"

Ohnehin würden die meisten Leute "auf dem Kanaldeckel essen": "Sie gehen die Straße entlang und beißen in irgendetwas hinein", sagte Lafer und bescheinigte den Schweinen im Stall noch eine bessere Esskultur.

Doch wie kam es, dass aus dem Jungen, der auf einem Bauernhof in der Steiermark geboren und aufgewachsen ist, ein Sternekoch mit eigenem Restaurant und eigener Kochschule wurde?

"Das Schönste ist, wenn Menschen nach dem Essen glücklich sind"

Für Johann Lafer ist die Antwort ganz einfach: Das Aufwachsen in und mit der Natur, die alles lieferte, was die Familie das Jahr über benötigte, dazu die einfache aber gute Kochkunst seiner Großmutter, die er in seinem nächsten Buch präsentieren wird, und die Liebe, Leidenschaft und Lust, aus einfachen Lebensmitteln das beste Gericht zu zaubern. "Für mich ist es das Schönste, wenn die Menschen nach dem Essen glücklich sind", so Lafer. Deshalb bekommen seine 70 Mitarbeiter ein ebenso gutes Personalessen: "Nur so können sie zufrieden zum Gast gehen."

Damit auch die Gäste beim Forum Altensteig nicht mit leerem Magen, sondern mit zufriedenen Gesichtern nach Hause gehen konnten, ließ Johann Lafer für alle Lachshäppchen servieren. Zuvor durfte er sich bei Jazzmusik ins Goldene Buch der Stadt Altensteig eintragen.