Freuen sich über den Erfolg des Charity-Laufs: Carla Frick vom Rotary Club, Ingolf Welsch, Roland Heck, Steve Mall, Robert Kling , Heiko Lebherz und Markus Reichenberger von der Volksbank Albstadt (von links) Foto: Roth

Organisatoren und Spendenadressaten begeistert vom Ergebnis des halbvirtuellen Ereignisses.

Albstadt-Ebingen - 11.000 Läufer hat der Charity-Lauf diesmal motiviert, den der Rotary-Club Ebingen Zollernalb aus der Innenstadt in die Wälder verlegt hat. Die erlaufene Summe erhält das DRK Zollernalb für den Nachwuchs und den Kampf gegen Corona.

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Corona, die Spaßbremse dieser Tage, hat auch dem Rotary-Club Ebingen-Zollernalb einen Strich durch die Rechnung gemacht und den jährlichen Charity-Lauf mit Tausenden Schülern in der Innenstadt verhindert. Kurzerhand rief der Rotary-Club alle auf, für den guten Zweck zu laufen oder zu wandern und pro Kilometer zu spenden. Den Erlös in Höhe von 13 528 Euro haben der Rotary Club und Skyder Sportpromotion im Gebäude des Hauptsponsors Volksbank Albstadt an das Rote Kreuz Zollernalb (DRK) übergeben.

Ingolf Welsch von Skyder war begeistert vom "mit Abstand" größten Charity-Lauf in Albstadt und seinem Resultat: "Nach der zeitnahen Absage des Innenstadt-Laufs im April stellte sich uns vor allem die Frage, wie die Menschen in Pandemiezeiten zum Sport zu motivieren sind", so Welsch. "Anfang August entstand die Idee des virtuellen Laufes mit dem DRK als Spendenempfänger. Der regionale Bezug sollte die Bereitschaft, Kilometer um Kilometer abzuspulen, erhöhen."

Teilnehmer durften ihre Strecke selbst wählen, und so verlagerte sich der Veranstaltungsort in die Wälder und Ortschaften der Region. Ohne Pandemie hätte der Lauf am 11. Oktober stattfinden sollen. Angesichts der nun dezentralen Veranstaltung stand den Sportlern eine ganze Woche im Oktober für das Kilometersammeln zur Verfügung. Pro gelaufenem Kilometer wurde ein Euro gespendet, was die erzielte Summe "in einem sehr guten Licht erscheinen lässt", so Welsch.

"Wir haben mit 5000 bis 10000 Euro gerechnet"

Roland Heck vom Rotary Club konnte sich den Lobeshymnen für die Teilnehmer nur anschließen. "11.000 Läufer haben an der Aktion teilgenommen – das sind sogar 250 Sportbegeisterte mehr als im Vorjahr. Diese Zahl stellt mich sehr zufrieden." Die fast 14.000 gespendeten Euro übertrafen die erwarteten Einnahmen weit. "Wir haben mit 5000 bis 10.000 Euro gerechnet", sagt Heck.

Auch Robert Kling, Vorstandssprecher der Volksbank Albstadt, ist begeistert, wie schnell und effizient das Organisationsteam die Großveranstaltung geplant hatte. "Auch wenn es ob der frühen Absage im April Kritik von vielen Seiten gab, war diese Art von Charity-Lauf die verantwortungsvollste Lösung." Das Wetter wäre an dem für das Großereignis vorgesehenen Sonntag "sowieso schlecht gewesen", schmunzelt Roland Heck.

Das DRK als Spendenadressat ist für den Rotary Club die richtige Wahl. "Corona hat die gesamte Welt im Griff – auch den Zollernalbkreis", erklärt Heck. "Ehrenamtliche Mitarbeiter, die uns in der Pandemie unterstützen, müssen gefördert werden."

Schöne Bescherung für Heiko Lebherz und seine Mitstreiter

Das DRK vertrat beim Pressetermin der Kreisverbandsvorsitzende Zollernalb, Heiko Lebherz, der sich bewusst von der Summe überraschen lassen wollte und seinen Dank kaum in Worte fassen konnte, als er sie erfuhr: "Mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet", verriet Lebherz. Das Geld komme nun insbesondere dem ehrenamtlichen Nachwuchs des DRK Zollernalb zugute. "Das Ehrenamt hat durch die Abschaffung des Zivildienstes gelitten, wodurch es einigen Ortsverbänden an Nachwuchs fehlt", mahnt Lebherz mit Blick auf diese Entwicklung. Das Geld solle Projekte für junge Erwachsene finanzieren, damit sie sich im DRK engagieren. Auch zur Ausstattung mit Schutzkleidung und – in der Pandemie besonders dringend nötig – Masken, trägt die Spende bei.

"Auch wir wurden im Zuge des Corona-Ausbruchs Mitte März ins kalte Wasser geworfen", berichtet Lebherz über die heikle Lage. "Ohne das Ehrenamt wäre unsere Versorgung von Notfällen nicht möglich gewesen." Die Spende setze also ein Zeichen, dass die Arbeit des DRK nicht selbstverständlich sei. Das gut funktionierende Gesundheitssystem ist auch den freiwilligen Nothelfern zu verdanken.

Das sieht auch Steve Mall, Finanzbürgermeister der Stadt Albstadt, so. "Vielen Dank an das DRK für die Leistungen in der momentanen Krise und an die Organisatoren des Charity-Laufs für deren Kreativität."

Egal welche Umstände auch herrschen: Nächstes Jahr ist ein Charity-Lauf in Albstadt wieder fest eingeplant. Ob virtuell, wie dieses Jahr, oder mit Zuschauern in der Ebinger Innenstadt lässt sich freilich noch nicht sagen. Die Sponsoren und Organisatoren sind auf alle Fälle wieder dabei: "Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet", unterstreicht Ingolf Welsch die Planungen. "Sollte ein virtueller Lauf erforderlich werden, sind wir auf jeden Fall besser vorbereitet als in diesem Jahr. Trotz der Erfolge können wir noch an einigen Stellschrauben drehen."