Statt in der Pauluskirche einen Abschlussgottesdienst zu feiern, haben die Kinder auf dem Waldheim Tailfingen Luftballons steigen lassen.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Waldheim Tailfingen: Fröhliche Abschiedsfeier nach außergewöhnlicher Freizeit / Ehrung mit Klappstuhl

Unrund, aber alles andere als unverdient war eine besondere Ehrung am letzten Tag der zweiten Waldheim-Freizeit in Tailfingen, an dem die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter weit hinaus ihre Signale gesendet haben.

Albstadt-Tailfingen. Das himmlische Team hat es einmal mehr besonders gut gemeint mit den Betreuern, Kindern und Jugendlichen der Tailfinger Waldheim-Freizeiten – sogar Petrus, obwohl regnerisches Wetter angekündigt war für den Abschluss, der coronabedingt nicht in der Pauluskirche – mit Eltern und anderen Besuchern – gefeiert wurde, sondern in kleinerem Rahmen auf dem Waldheim-Gelände: Der himmlische Wettermacher hielt die Schleusen geschlossen, solange die kurze Feier andauerte und Pfarrer Christoph Fischer Mitarbeiter ehrte. Dominik Bitzer, Lukas Werkmann und Yunus Borowczak engagieren sich seit fünf Jahren im Waldheim-Mitarbeiterteam, Thomas Rick schon seit zehn Jahren.

Einer, der in Tailfingen längst Kult-Status genießt, weil er es war, der das Baseball-Spiel auf dem Waldheim eingeführt hat, ist Jörg Hoss, den alle nur als Percy kennen. 1986, im Alter von 15 Jahren, hatte er angefangen als Mitarbeiter, zwischendurch – anderer Verpflichtungen wegen – auch mal pausiert und diesmal eine Ehrung für 26 Jahre entgegengenommen: eine unrunde Zahl, aber eben alles andere als unverdient.

Percy ein Ständchen zu singen, erlaubte die Corona-Verordnung nicht, aber laut "Danke" zu rufen – dazu forderte Christoph Fischer die Kinder auf, die nach Gruppen auf der gesamten oberen Wiese verteilt waren. Die ließen sich nicht zweimal bitten und skandierten laut "Danke!" – 27 Mal. Einmal für jedes Jahr, in dem Percy dabei war, und ein zusätzliches Mal, weil er ja auch im nächsten Jahr wieder kommen und mithelfen soll. Das Team und die evangelische Kirchengemeinde Tailfingen hatten zusammengelegt und Percy neben der obligatorischen Schokolade einen Klappstuhl geschenkt – in reiferem Alter brauche er den vielleicht, wie Fischer augenzwinkernd kommentierte. Dazu gab’s einen Gutschein für einen erlebnisreichen Tag mit seiner Familie in Tripsdrill – natürlich mit Bast umwickelt, wie es sich im Waldheim gehört.

Unter Sprechchören "Percy, Percy" nahm der so Geehrte auf seinem neuen mobilen Sitzmöbel Platz und praktizierte zusammen mit den Kindern die Zeichensprache, mit der Christoph Fischer seinen Segen untermalte: "Der Herr segne Dich" – alle hoben die Arme – "er behüte Dich" – symbolisiert durch ein Dach-Symbol über dem Kopf – "und er schenke Dir seinen Frieden", wobei Fischer die Friedensgeste Jesu zeigte.

Während Mathias Bitzer und sein Co-Leiter Sebastian Genz die Klampfe erklingen ließen, ließen die Kinder zum Abschied bunte Luftballons in den Himmel steigen – 110 im Ganzen mit symbolischen Wünschen daran. Zwei Wochen Ferien liegen jetzt noch vor ihnen. Und elf Monate bis zum nächsten Waldheim.