Freuen sich auf die Radsport-Saison (von links): Martin Roscher, Klaus Konzelmann, Markus Reichenberger, Stefan Fischer, Dieter Boss, Manuel und Selina Taut sowie Michael und Sandra Jäckel.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Radsport: Neue Ladestation am Rathaus ist ein weiterer Mosaikstein in der wachsenden Infrastruktur / E-Bikes im Kommen

Die Bikezone Albstadt und die Mountainbike-Saison 2020 sind eröffnet. Der Startschuss ist am Donnerstag gefallen – direkt vor der neuen E-Bike-Ladestation neben dem Rathaus Albstadt.

Albstadt. "Schön, dass man sich auf gute Partner verlassen kann", freute sich Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, als er am Donnerstag zusammen mit Martin Roscher, dem Leiter des Amtes für Kultur, Tourismus und bürgerschaftliches Engagement, sowie Stefan Fischer, dem Produktmanager Mountainbike bei der Stadt, die neue E-Bike-Ladestation neben dem Rathaus und damit auch die Bike-Saison 2020 offiziell eröffnet hat. Mit "Partner" meinte Konzelmann dabei nicht nur die Volksbank Albstadt und die Onstmettinger Bank, vertreten durch Marketingleiter Markus Reichenberger und Vorstandssprecher Dieter Boss, sondern auch die Traufgänge-Gastgeber. Von ihnen waren Manuel und Selina Taut vom Gasthaus "Linde" in Ebingen sowie Michael und Sandra Jäckel vom Hotel "Zollersteighof" in Onstmettingen gekommen. Letztere haben bereits eine E-Bike-Ladestation vor dem Haus, die gerne genutzt werde, wie sie berichteten – gerade jetzt, da die Terrasse gut frequentiert sei. Denn der Synergieeffekt ist gewollt und komme beiden Seiten zugute, wie Konzelmann, Roscher und Fischer betonten: Während die Biker sich von ihrer Tour ausruhen und ihr E-Bike – kostenlos – nachladen, kehren sie bei den Traufgänge-Gastgebern ein und genießen ihre Pause auch kulinarisch.

Der Wink mit dem Zaunpfahl ist angekommen

Auf dem Parkplatz hinter ihrem Hotel und Gasthaus wollen Selina und Manuel Taut ein Bike-Haus – abschließbar und mit einer kleinen Werkstatt sowie der Ladestation darin – errichten und warten nur noch auf die Genehmigung durch das Bauamt. Konzelmann hatte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden.

Laut Stefan Fischer sollen alle Gastronomen, die eine Ladestation vor dem Haus haben, künftig eine Liste führen, damit die Stadt eine Statistik über die Nutzungsfrequenz aufstellen und eventuelle Schwachstellen noch verbessern kann. Denn sie ist stolz darauf, das dichteste Netz an Ladestationen auf der Schwäbischen Alb zu haben.

Die fünf gängigsten Modelle an E-Bikes können dort geladen werden, erklärte Fischer, und zwar kostenlos. Einzig für das Ladekabel, das Nutzer beim jeweiligen Wirt – oder im Fall der Station beim Rathaus in der Tourist Information – erhalten, werde ein Pfand von 50 Euro verlangt, denn die Kabel seien teuer. Weil das auch für E-Bikes gilt, können diese während des Ladens an Fahrradständer angeschlossen werden. Manche brächten freilich auch ihr eigenes Ladekabel mit, berichtete Michael Jäckel, der seine Station schon länger betreibt.

"Machen Sie Urlaub zu Hause" – dieses Motto gab Martin Roscher aus, "denn wir haben hier ganz tolle Traufgänge-Gastgeber, die sich alle an die Hygienevorschriften halten." Da brauche man nicht ins Ausland zu reisen in Corona-Zeiten. Klaus Konzelmann hat mit Fahrradhändlern in Albstadt gesprochen und erfahren, dass E-Bikes wie warme Semmeln verkauft werden.

Grund genug bietet die Albstädter Infrastruktur, an deren Ausbau Stefan Fischer weiterarbeitet: Die Bikezone – das sind inzwischen mehr als 100 Kilometer an ausgeschilderten Strecken mit mehr als 3000 Höhenmetern. An eigenen Mountainbike-Strecken hält die Stadt die Sportrunde, die Alb-Gold-Wadenbeißer-Strecke und den Gonso Trail ebenso bereit wie die Mammut-Tour.

Der neue Trail im Albstädter Süden ist noch in Arbeit

In Planung ist derzeit eine Strecke im Albstädter Süden und – eventuell – eine weitere in Zusammenarbeit mit der Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft Zollernalb. Zudem liegt Albstadt an der Alb-Crossing-Strecke. Im Bikepark Tailfingen und auf der Pumptrack in Onstmettingen haben Mountainbiker und Cross-Biker die Möglichkeit, zu trainieren. Stolz ist die Stadt auf ihr breites Zusatzangebot für Mountainbiker und Genussradler. Dazu zählen die sieben mountainbike-affinen Traufgänge-Gastgeber ebenso wie die mittlerweile neun E-Bike-Ladestationen und die drei Radverleihe und -händler Intersport Rebi, Mabitz und der Fahrradverleih Albstadt. Nicht zuletzt wirbt die Stadt auch mit der Radwasch-Anlage im Kärcher-Clean-Park der Onstmettinger Bank – laut Dieter Boss stehen dort vier Wasch-Boxen für Fahrräder bereit – sowie den Angeboten der Vereine: "Albbike" und die RSG Zollern-Alb ’82 bieten geführte Ausfahrten und Technikkurse an, und auch andere Vereine unterstützen den Radsport, pflegen zum Teil auch die Wege, darunter die RSG, der Ski-Club Onstmettingen und das Velo-Racing-Team Albstadt, der jüngste unter den Radsportvereinen.

Im Masterplan Tourismus ist vorgesehen, das Mountainbiken weiter zu stärken, auch wenn über die derzeit geplanten hinaus keine neuen großen Rundtouren mehr vorgesehen sind. Zusatzangebote – etwa in der Gastronomie und bei Übernachtungsmöglichkeiten – sollen jedoch weiter angepasst werden.

Nicht zuletzt will die Stadt einen Fokus auf den Bereich E-Mountainbike legen und für Sportler, die solche Bikes nutzen, die Befahrbarkeit der Strecken und die Zusatzangebote wie etwa Serviceleistungen ausbauen. Die Albstadtwerke als weiterer Partner arbeiten daran ebenfalls mit: Sie haben auch die jüngste Ladestation gebaut, die ab sofort genutzt werden kann.