Gut gearbeitet wird an der Musik- und Kunstschule Albstadt, wie die Erfolge – hier am Tag der Hausmusik – zeigen. Archiv-Foto: Miller Foto: Schwarzwälder Bote

Musik- und Kunstschule: Gemeinderat stimmt "moderater" Gebührenerhöhung zu

Leicht gemacht haben es sich die Stadträte am Donnerstagabend nicht. Die "moderate" Erhöhung der Entgelte für die Musik- und Kunstschule Albstadt (MuKS) ging am Ende trotzdem durch: bei neun Gegenstimmen.

Albstadt-Ebingen. Löhne und Preise steigen – deshalb hat die Stadt dem Gemeinderat Albstadt vorgeschlagen, die Entgelte der Musik- und Kunstschule zu erhöhen, was zuletzt zum 1. Oktober 2016 geschehen war, und zwar auf Basis der Personal- und Sachkosten. In der Sitzungsvorlage ist von einer "moderaten" Anpassung die Rede – ein dehnbarer Begriff, wie die Diskussion zeigte.

Elke Rapthel (Z.U.G.) protestierte vehement, zumal die Stadt nach eigener Aussage kein Problem auf der Einnahmenseite habe und die zusätzliche "Belastung" für die Eltern nicht notwendig sei. Die im Hartz-IV-Satz vorgesehenen zehn Euro monatlich für Bildung seien zu wenig, und es könne nicht sein, dass Gebühren "ständig schleichend" erhöht würden, während der Gewerbesteuerhebesatz seit 30 Jahren nicht angepasst worden sei.

Freie-Wähler-Fraktionschefin Manuela Heider lobte – wie alle anderen Redner – die Leistungen der Lehrkräfte an der Musik- und Kunstschule, die der Wettbewerbsfähigkeit dienten, doch in Letztere müsse auch investiert werden, wenngleich kein Kind aus finanziellen Gründen gezwungen sein dürfe, auf Musikunterricht zu verzichten.

Lara Herter (SPD) mahnte, dass Albstadt sich als familienfreundliche Kommune präsentieren wolle und Bildung zur Priorität erklärt habe. "Für die SPD ist das mehr als Kitas neu zu bauen und Schulen zu sanieren." Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket – Geld für Bildungszwecke, das Hartz-IV-Empfängern zusteht – würden nur rückwirkend ausbezahlt, und die Eltern könnten die Summen nicht vorstrecken. Doch auch andere Familien müssten "jeden Euro drei Mal umdrehen" – da sei selbst eine "moderate" Erhöhung viel Geld.

CDU-Fraktionschef Roland Tralmer gab zu bedenken, dass die Kommune einen "nicht unerheblichen Betrag" in den MuKS-Betrieb investiere, und das sei es auch in Ordnung, Kostensteigerungen weiterzugeben. Dass der Beirat der Musik- und Kunstschule der Anpassung zugestimmt hatte, stellte er ebenso klar wie Manuela Heider zuvor.

FDP-Fraktionschef Philipp Kalenbach wies auf die Vergleichstabelle in der Sitzungsvorlage hin, aus der hervorgeht, dass die Albstädter MuKS zu den günstigsten im Zollernalbkreis gehört und bei allen Gebührensätzen unter dem Durchschnitt liegt.

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann betonte, dass die Stadt Familien, die finanzielle Probleme hätten, den Musikunterricht zu finanzieren, stets unterstützt habe.

Erwachsene Schüler trifft es etwas härter

Am Ende fiel der mehrheitliche Beschluss für die Anpassung bei neun Gegenstimmen. Was beinhaltet er? Für fünf mal 30 Minuten Flexkurs für Erwachsene steigt der Beitrag von 122 auf 132 Euro, für fünf mal 45 Minuten von 182 auf 197 Euro. In den Hauptfächern steigt der Preis für Einzelunterricht – je nach Dauer – von 60,50 auf 64, von 86,50 auf 89,50 und von 113 auf 117 Euro monatlich für Albstädter Schüler, die einen Zuschuss erhalten. Auswärtige zahlen statt 70 nun 73,60, statt 99,50 nun 103 und statt 130 nun 134,60 Euro monatlich.

Für den Gruppenunterricht steigen die Preise von 46,50 auf 49,50 respektive von 33 auf 34,50 Euro monatlich, je nach Gruppengröße, für Albstädter und von 53,50 auf 57 respektive von 38 auf 39,70 Euro für Auswärtige.

Die Gebühren für Klassenunterricht bleiben für Albstädter und Auswärtige bei 23,50 Euro monatlich. Wer die Ergänzungsfächer belegt, zahlt künftig monatlich zwischen einem und 1,50 Euro mehr. Für Leihinstrumente steigt die Miete – je nach Instrument – von 7,50 auf acht, von neun auf zehn und von elf auf zwölf Euro monatlich, wobei es Ermäßigungen gibt. Wer Klavier spielen lernt, zahlt einen Zuschlag von fünf – bei Erwachsenen sind es 35 – Prozent auf das Unterrichtsentgelt.

Nutzer der Kunstschule zahlen für 60 Minuten nun 30 statt 29, für 90 Minuten nun 44 statt 42,50 und für 120 Minuten nun 56 statt 54 Euro pro Monat.