Trommeln sind immer dabei bei den Demos. Hier ein Bild aus dem April. Die Teilnehmer sind als "Pestvögel" verkleidet. Foto: Otto

Die immer noch stattfindenden Montagsspaziergänge mit lautem Getrommel werden für Bürger und Gewerbetreibende in der Innenstadt zunehmend zur "Zumutung".

Rottweil - Viele Menschen, die bei lauem Sommerwetter gemütlich am Abend in der Stadt sitzen wollen, müssten Montag für Montag den Krawall der Demonstranten ertragen, die mit ihren Trommeln durch die Stadt ziehen, ärgerte sich Stadträtin Ira Hugger (Grüne) in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Von den geplagten Anwohnern ganz zu schweigen. Auch für Gewerbetreibende und die Gastronomie seien die Demos eine Zumutung, erklärte sie. Kurse der Erwachsenenbildung, die in der Stadt stattfinden, seien teilweise wegen des Krachs am Montagabend kaum möglich. Hugger bat die Stadt, noch einmal zu prüfen, was man dagegen tun könne.

OB versteht Ärger

Oberbürgermeister Ralf Broß erklärte, bezüglich Huggers Ausführungen und dem Ärger bestehe "Konsens". Er verstehe den Unmut vieler Bürger. Allerdings machte er ihr wenig Hoffnung, was die Einflussmöglichkeiten der Stadt angeht. Das Demonstrationsrecht sei nun einmal ein hohes Gut. Man könne nur versuchen, mit dem Organisator der Demos zu sprechen, der die Versammlungen jeweils bei der Stadt anmeldet. Doch auch hier bleibe es beim "Wunsch".

Ob dieser Gehör findet? Viele Rottweiler jedenfalls haben längst genug vom montäglichen Spektakel.