Dirk Abel zieht eine erste Bilanz seiner Anfangszeit als OB in Balingen. Foto: Jörg Braun/Benedikt Schweizer

Dirk Abel hat die ersten 100 Tage im Amt als Balinger Oberbürgermeister hinter sich. Unserer Redaktion berichtet er von den schönen und unschönen Seiten in dieser Anfangszeit.

Balingen und ich passen gut zusammen.“ Das sagte Balingens Oberbürgermeister als er sich im November vergangenen Jahres als Kandidat für das Amt im Rathaus vorstellte. Nun ist er seit 100 Tagen im Amt und hat seine Entscheidung nicht bereut.

„Die ersten 100 Tage waren aufregend, intensiv, voller neuer Eindrücke und interessanter Begegnungen“, berichtet Abel unserer Redaktion. Im März hatte sich der gebürtige Sigmaringer mit 56 Prozent der Stimmen gegen die parteilose Kandidatin Sybille Fleischmann durchgesetzt. Mitte Mai wurde er offiziell vereidigt.

Die Arbeit mit dem Gemeinderat beschreibt Abel als gut

Seitdem gab es bereits viel zu tun für den neuen OB: „Schul-, Kita-, Vereins- und Firmenbesuche auch in den Stadtteilen standen und stehen auf dem Programm, so dass ich Balingen in seiner Breite kennenlernen kann“, berichtet Abel.

Und weiter: „Die Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern und Stadtteilen läuft sehr gut. Besonders beeindruckt mich immer wieder das große ehrenamtliche Engagement der Balingerinnen und Balinger.“

Krankheit überschattet den Start ins Amt

Die Arbeit mit dem Gemeinderat und den Gremien beschreibt er als gut und vertrauensvoll. Insgesamt zieht der OB also ein sehr positives Fazit von seiner Anfangszeit. Er verweist aber mit Blick auf die Haushaltslage auch auf erhebliche Aufgaben, „die vor uns liegen“.

Highlights gab es einige in den ersten 100 Tagen

Mit Blick auf die im nächsten Jahr anstehenden Wahlen des Gemeinderats und der Ortschaftsräte appelliert er an die Bürger: „Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich hier einzubringen. Auf kommunaler Ebene werden für unser aller Alltag wichtige Entscheidungen getroffen – wirken Sie mit!“

Highlights waren in seinen ersten Tagen bereits dicht gesät, wie er sagt. Zum einen ist da die Gartenschau zu nennen, die nur wenige Tage vor seinem Amtsantritt die Pforten öffnete: „Die Gartenschau, mit der sich die Stadt von ihrer besten Seite präsentiert, hat den Start natürlich ganz besonders gemacht. Die Imageaufwertung für Balingen und die integrative Wirkung, die die Gartenschau in die Stadt, den Kreis, ja die ganze Region hat, ist großartig.“

FSME-Erkrankung überschattet den Start ins Amt

Weiter zählt er auf: die erste Gemeinderatssitzung, die er leiten durfte, der Geburtstag einer 100-Jährigen, der Besuch von drei Landesministern und die Fahrt mit ihnen im Elina-Bus, die Begegnungen mit den Ehrenamtlichen auf der Gartenschau und die sportlichen Höhepunkte mit dem DFB-Pokalspiel der TSG Balingen in Reutlingen oder dem Erstrundenauftakt des HBW gegen den Meister aus Kiel.

Auf der anderen Seite wurde Abels Start ins Amt von der schweren FSME-Erkrankung seiner Tochter überschattet. „Meine Familie und ich erhalten aber unheimlich viel Mitgefühl, Unterstützung und Erfahrungsberichte von den Menschen in Balingen. Das ist sehr berührend.“ Besonders gegenwärtig sei ihm die Begegnung mit einem Bürger, der durch die gleiche Erkrankung selbst ähnliche Erfahrungen machen musste. „Trotz schlechter Arztprognosen konnte er nach vielen Jahren wieder ein normales Leben führen. Das macht uns Hoffnung.“

Möglicherweise hilft hierbei auch eine ruhige Minute an einem seiner Lieblingsplätze, den er in Balingen in seiner bisherigen Amtszeit bereits gefunden hat: der Heuberg mit seinem wunderschönen Blick auf die Stadt.