Das Rathaus in Schömberg. Foto: Visel

Am 1. Februar sind es 50 Jahr her, dass das Regierungspräsidium in Tübingen die Gemeindefusion zwischen Schömberg und Schörzingen genehmigt hat.

Schömberg - Dieses Jubiläum wird an diesem Mittwoch mit einem Festakt in der Schörzinger Hohenberghalle gefeiert.

Sprechen werden dabei Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und Ortsvorsteher Tommy Geiger, die in ihren Neujahrsgruß betont haben: "Die Beschlüsse zum heutigen Konstrukt einer gemeinsamen Stadt waren richtig und weitsichtig. Schömberg und Schörzingen sind mehr als die Summe der Einzelteile – eine gegenseitig sich bereichernde kommunale Familie mit beiderseitigem Nutzen: Zu dieser Bilanz können wir und beglückwünschen."

Einen Rückblick auf die Zeit der Kommunalreform wird beim Festakt Berthold Waizenegger geben, der von 1973 bis 2005 Bürgermeister in Schömberg war. Waizenegger ist auch Autor des Kapitels zur Gemeinde- und Verwaltungsreform im Heimatbuch "Geschichte der Stadt Schömberg", das Casimir Bumiller im Auftrag der Stadt zur 750-Jahr-Feier 2005 herausgegeben hat.

Ziel: weniger und größere Gemeinden

Grundlage der Kreis- und Gemeindereform waren die "Gesetze zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden" vom 26. März 1968 und 28. Juli 1970. Zunächst wurde auf das Prinzip der Freiwilligkeit gesetzt. Das Ziel der Landesregierung, nur noch 1080 Gemeinden in 443 Verwaltungseinheiten zu haben, sei fast erreicht worden, schreibt Waizenegger. So haben sich die acht Gemeinden der Raumschaft Oberes Schlichemtal zum Verwaltungsverband zusammengeschlossen, um ihre Selbstständigkeit zu erhalten.

"Schörzingen zögerte lange"

Für die Gemeinde Schörzingen, die damals zum Kreis Rottweil gehörte, zeichnete sich zunächst keine befriedigende Lösung ab. So richtete sich der Blick 1971 erstmals in den neu gebildeten Zollernalbkreis. Geliebäugelt worden, so Waizenegger, sei zunächst mit einem Anschluss an den bestehenden Verwaltungsverband. Mit Inkrafttreten der Kreisreform sei dies aber nur noch über ein Zusammengehen mit Schömberg möglich gewesen. Waizenegger betont: "Durch das lange, unentschlossene Handeln hatte sich Schörzingen der Chance eines selbstständigen Anschlusses an den Verband vergeben."

Erste Überlegungen zu einem Zusammengehen mit Schömberg gab es bei einem Frühschoppengespräch am 20. Februar 1972 in Schörzingen, schreibt der ehemalige Bürgermeister. Als Alternative habe der Rottweiler Landrat dann den Zusammenschluss Schörzingens mit Wellendingen ins Gespräch gebracht, der bei den Schörzingern jedoch auf wenig Gegenliebe gestoßen sei.

Bürger sprechen sich für Zusammenschluss aus

Was folgte waren Bürgerversammlungen am 15. und 17. März 1972 in Schömberg und Schörzingen und offizielle Bürgeranhörungen am 26. März 1972, bei denen sich jeweils die Mehrheit der Bürger für einen Zusammenschluss aussprach. Der Fusionsvertragsentwurf wurde am 14. November 1972 den Schörzingern zur Diskussion gestellt: Die Gemeinderäte sprachen sich dann ebenfalls für ein Zusammengehen aus.

Stadt gut entwickelt

Während sich der Kreistag des Zollernalbkreises ebenfalls für die Fusion aussprach, stimmte das Rottweiler Gremium dagegen. Waizenegger schreibt: "Das Regierungspräsidium von Südwürttemberg-Hohenzollern in Tübingen erteilte die Genehmigung zum 1. Februar 1973." Und weiter: "Die gemeinsame Stadt hat sich in den zurückliegenden Jahren hervorragend entwickelt. Vieles wurde geschaffen, und Möglichkeiten und Perspektiven sind noch vorhanden, um weiterhin Zukunft zu gestalten."

Das Buch

"Geschichte der Stadt Schömberg", herausgegeben von Casimir Bumiller im Auftrag der Stadt Schömberg, 1. Auflage 2005. 465 Seiten.