Hurra, wir sind jetzt im Schwabenalter: Mit den Weildorfer Storchen freuen sich auch Bürgermeister Heiko Lebherz und Ortsvorsteher Armin Hipp (hinten von links) über den runden Geburtstag. Foto: Thomas Kost/Kost

So muss es sein: Auch wenn das Wetter zunächst eher trist war, ließ sich der Narrenverein Weildorf seinen Eintritt ins Schwabenalter nicht trüben und feierte ausgelassen Fasnet.

Vor unglaublich großen Zahl Zuschauern zogen am frühen Nachmittag gut und gerne 1500 Hästräger durchs Dorf: von A wie Altheim bei Horb bis T wie Trillfingen. Begleitet wurden sie von Musikvereinen, Lumpenkapellen oder Fasnetsmusiken. dazu gesellten sich freie Fasnetsgruppen aus Weildorf wie zum Beispiel der Kleeblatt-Club, der als Sieben Schwaben einem Hasen nachjagte oder der Kindergarten als „Engele“ und „Teufele“ sowie fantasievoll verkleidete Gruppen aus Gruol (Aperol Spritz) oder Heiligenzimmern (Enten-Rennen).

Begonnen hatte die Geburtstagsfeier mit einem launigen Empfang im Sitzungssaal des Weildorfer Rathauses im Beisein von Repräsentanten der zum Umzug geladenen Gastzünfte. „Ich bin stolz auf die lange Geschichte, die hinter uns liegt“, freute sich Martin Pfister, neben Sarah Lapp und Alexandra Kirn einer der drei Narrenvorstände der Storchen.

Martin Pfister lobt „Wir-Sinn“ in Weildorf

Anstatt die ganze Geschichte des Weildorfer Narrenvereins herunterzubeten, erinnerte Pfister lieber an Fasnetshöhepunkte wie das erste Narrentreffen in Weildorf 1993 oder das große Fest zum 25. Geburtstag im Jahr 2008 und erntete mit lustigen Anekdoten aus den vergangenen vier Jahrzehnten viele Lacher. Zum Schluss dankte Martin Pfister allen, die zum Gelingen des gestrigen Jubiläumsfestes beitrugen: „Nur gemeinsam schaffen wir so etwas in einem kleinen Dorf wie unserem.“

Statt Gastgeschenken nahmen die „Storchen“ übrigens Geld entgegen, das in ein Kästchen gesteckt werden konnte. Es soll später dem Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen zu Gute kommen.

Narrenverein ein wichtiger Kulturträger

Nicht weniger launig begrüßte Ortsvorsteher Armin Hipp – verkleidet als Fred Feuerstein – die Gäste. Er bedankte sich nicht nur bei den drei Narrenvorständen, sondern allen, die hinter den Kulissen an der Organisation und Ausrichtung des Narrenjubiläums mitwirkten. Den Narrenverein Storchen bezeichnete Hipp als wichtigen Kulturträger in Weildorf und einen Verein, „der Jung und Alt in seine Reihen integriert“.

Bürgermeister der selbe Jahrgang

Für den neuen Haigerlocher Bürgermeister Heiko Lebherz war der Besuch des Storchen-Geburtstages einer seiner ersten offiziellen Termine – mal abgesehen von seiner eigenen Entmachtung am Auseliga Dauschteg in Haigerloch. „1983 ist ein sehr guter Jahrgang“, kommentierte Lebherz das Geburtsjahr der Storchen – und spielte mit dieser Bemerkung darauf an, dass er selbst in diesem Jahr geboren ist (und am Fasnetsdienstag übrigens seinen 40. feiert). Er freute sich, dass in Weildorf die Tradition der Fasnet auf so schöne Weise gelebt wird und hatte als kleines Geschenk vom Kulturamt ein paar Tassen mit Motiven mitgebracht.

Weildorfer Fasnetlied erklingt

Der Schluss des Empfangs gehörte Dagmar Gauss vom Kleeblattclub. Sie ließ nicht nur die örtlichen Fasnetrufe anstimmen, sondern intonierte mit den Anwesenden auch das Weildorfer Fasnetslied „Mir Storchen sind a lustig Volk“. Nach dem Umzug herrschte noch viel närrischer Betrieb in den zahlreich in der Ortsmitte aufgebauten Festzelte der Vereine oder an den Ständen.