Badenova investiert in ein neues Werk im Osten der Stadt. Es soll laut dem lokalen Energieversorger deutlich effizienter arbeiten als das alte Wasserwerk in Ebnet, das aus Denkmalschutzgründen erhalten werden soll.
Der regionale Energieversorger Badenova mit Sitz in Freiburg investiert 30 Millionen Euro in eine neues Wasserwerk im Dreisamtal im Osten der Stadt, fünf Millionen mehr als bei der ersten Vorstellung des 65 mal 25 Meter großen und bis zu 20 Meter hohen Projekts im Herbst 2022 vorgesehen. Das 150 Jahre alte denkmalgeschützte bisherige Wasserwerk am gleichen Standort im Stadtteil Ebnet bleibt dabei erhalten.
Da das neue Wasserwerk dank verbesserter Methoden der Wasseraufbereitung effizienter arbeiten wird als das bisherige, stellt es einen Beitrag zur Versorgung der Zukunft vor dem Hintergrund des Klimawandels dar.
Anlage soll 112 000 Menschen mit Wasser versorgen
Neben der Gestaltung der Energiewende sei die Sicherung der Wasserversorgung ein großes Thema für sein Unternehmen, sagte Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher. Die gestiegenen Anforderungen an eine moderne, regelwerkskonforme Wasseraufbereitung seien in der bestehenden Anlage nicht mehr machbar gewesen. Schon heute gebe es bei der Wasserversorgung vor allem in höher gelegenen Orten im Schwarzwald Engpässe, so Hölscher. Mit dem Projekt im Dreisamtal werde nun die Wasserversorgung von 112 000 Menschen im Osten Freiburgs perspektivisch gesichert.
Das Trinkwasser kommt aus verschiedenen Richtungen
Die Erdarbeiten für das Bauwerk haben bereits begonnen. Zum Baustellenstart mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) und Simon Herrmann, der bei der Badenova-Tochter Baden-Netze für die Themen Trinkwasser und Abwasser verantwortlich ist sprach Hölscher von einem „Generationenprojekt“ und einem „Ort des Aufbruchs“ für die Stadt. Hölscher betonte, dass die Stadt, der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und das Regierungspräsidium Freiburg bei der seit 2019 laufenden Planung und Genehmigung der neuen Anlage, die mitten in einem Wasserschutzgebiet entstehen wird, in hohem Maße kooperativ uns unterstützend gewesen seien.
Im Freiburger Osten treffen Trinkwasserzuläufe aus verschiedenen Richtungen vom Schwarzwald kommend zusammen, wo sie über zwei Grundwasser-Sammler und neun Tiefbrunnen nach oben ins Wasserwerk gehoben werden. Das „Rohwasser“, das ankommt, ist sehr weich und wird im Wasserwerk mit sogenannter „Kalkmilch“ dahingehend aufbereitet, dass es den richtigen PH-Wert bekommt, um als Trinkwasser an die Freiburger Haushalte weitergeleitet zu werden, erläuterte Simon Herrmann. Die Kapazität der Anlage liege bei 1550 Kubikmeter pro Stunde. „Das entspricht 11 000 vollen Badewannen in der Stunde“, so Herrmann.
Werk soll Ende 2026 in Betrieb gehen
Die neue Anlage sei „modern und hochfunktional“ und werde ein neu entwickeltes Konzept der Wasseraufbereitung einsetzen, das weniger Energie verbraucht und weniger Abfall anfallen lässt als bisher. Da das Wasserwerk höher liegt als die Haushalte, die es beliefert, kann auch bei der Verteilung Energie gespart werden, das das Wasser nicht aufwendig in die Stadt gepumpt werden muss.
Auch optisch gibt das neue Wasserwerk einiges her: Die wellig gestaltete Fassade greift das dahinfließende Wasser der Dreisam als Thema auf. Das architektonische Konzept des Büros Witry & Witry in Luxemburg setze sich bewusst durch seine Modernität von den drei umliegenden Gebäuden des alten Wasserwerks ab. Ende 2026 soll das Werk in Betrieb gehen, sagte Simon Herrmann.