Bernhard Waidele (links) und Serge Kubryck vor dem Partnerschaftsdenkmal Foto: Wilfried Weis

Ganz im Zeichen der Freundschaft stand das Wochenende in Bad Rippoldsau-Schapbach. Beide Gemeinden wollen die Beziehungen intensivieren.

Von Freitag bis Montag wurde den Gästen aus der französischen Partnerstadt La Tranche-sur-Mer anlässlich der 30-jährigen Freundschaft ein abwechslungsreiches Programm in Bad Rippoldsau-Schapbach und der Umgebung geboten. Eine Delegation bestehend aus 55 Personen mit Bürgermeister Serge Kubryck und einigen Gemeinderäten war in den Schwarzwald gereist.

Nach einem Essen am Freitag in „Albans Sonne“ führte Otmar Zanger durch das Wald-Kultur-Haus. Anschließend wurde in der Tränke ein deftiges Schwarzwälder Vesper aufgetischt.

Am Samstag wurde eine gemeinsame Sitzung im Bürgersaal abgehalten. Dabei stellten die Bürgermeister ihre Gemeinden samt Sehenswürdigkeiten vor. Bad Rippoldsau-Schapbach kann den Bärenpark und das Wolftal-Schwimmbad bieten, während La Tranche-sur-Mer eine touristische Stadt am Atlantik mit mehr als 14 Kilometern Strand und 3200 Einwohnern sei.

Für das kommende Jahr ist wieder ein Schüleraustausch geplant. Über die Vereine soll die Freundschaft zwischen den Gemeinden intensiviert werden, so der Plan.

Für die Begleitpersonen gab es eine Führung mit Katharina Rötz im Alternativen Wolf- und Bärenpark, die großen Anklang fand. Nach dem Mittagessen ging es nach Gutach zu den Vogtsbauernhöfen. Anschließend wurde Schlachtplatte im Kurhaus gegessen. Die Blasmusik und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau gab ein Konzert.

Deutsche und französische Nationalhymne

Für die heilige Messe am Sonntag in der Schapbacher Pfarrkirche war Pfarrer Frank Maier, der hervorragend Französisch spricht, aus Eisental angereist. Er zelebrierte zusammen mit Diakon Willi Bröhl den Gottesdienst. Der Kirchenchor gestaltete die Messe. Danach fand eine Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal und am Partnerschaftsdenkmal am Rathaus statt, wobei die Feuerwehr Ehrenwache hielt. Der Musikverein „Harmonie“ spielte die deutsche und die französische Nationalhymne.

Der Musikverein „Harmonie“ Schapbach bei seinem Konzert Foto: Wilfried Weis

Zur offiziellen Zeremonie anlässlich der 30-jährigen Freundschaft ging es in die Festhalle. Der Musikverein eröffnete das Programm. Durch die Pandemie seien es fast 34 Jahre geworden, betonte Bürgermeister Bernhard Waidele. „Wir erleben derzeit im Nahen Osten gefährliche Entwicklungen“, sagte Waidele. Dennoch: Frankreich und Deutschland seien Garant für ein funktionierendes und friedliches Europa.

Anfängliche Unsicherheiten im Miteinander

1989 sei es ein mutiger Schritt der Bürgermeister Albert Berthome und Wolfgang Strohhäcker gewesen, die Partnerschaft zwischen La Tranche-sur-Mer und Bad Rippoldsau-Schapbach zu beschließen. Aus anfänglichen Unsicherheiten im Miteinander der Menschen beider Staaten sei eine starke Freundschaft gewachsen. Einen großen Anteil daran haben laut Waidele die Partnerschaftsvereine, die die Feierlichkeiten organisierten. Er rief den Gästen zu: „Es lebe die Freundschaft zwischen La Tranche-sur-Mer und Bad Rippoldsau-Schapbach. Vive la France.“

Pfarrer Frank Maier beim Gottesdienst Foto: Wilfried Weis

Serge Kubryck betonte, in all den Jahren sei Hand in Hand gearbeitet und die Freundschaft vertieft worden. Er hoffe, dass die Partnerschaft noch viele Jahre besteht. Danach wurde von den Bürgermeistern die Erneuerung der Charta vorgenommen und unterzeichnet. Der Musikverein intonierte hierzu „Freude schöner Götterfunken“. Das anschließende Konzert des Musikvereins wurde mit viel Applaus bedacht. Die Musiker verabschiedeten sich mit dem „Badnerlied“.

Nachgebauter Leuchtturm steht nun in der Festhalle

Michel Boucheron aus La Tanche-sur-Mer hatte dem Partnerschaftsverein Bad Rippoldsau-Schapbach als Geschenk einen nachgebauten Leuchtturm mitgebracht, der nun in der Festhalle steht. Ein Mittagessen in der Festhalle schloss sich an. Am Montag stand ein Besuch in der Glashütte und in Gengenbach auf dem Programm. Abends gab es noch ein gemeinsames Essen im Gasthaus Walkenstein, bevor die französischen Gäste am Dienstagmorgen wieder verabschiedet wurden.